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Editorial von Marc Schaber    [Ändern]

 Vom Freitag, den 13. September 2019 bis Sonntag, den 15. September 2019 legen die Unparteiischen im Saarland einen Ausstand ein. SCB-Online-Administrator Marc Schaber äußert sich zur Thematik, die den ganzen Fußball im Saarland beschäftigt...



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VERFASST VON Marc Schaber, 13. September 2019

Liebe Leser,

es ist soweit - was sich lange angekündigt hat, ist nun Realität: Der Schiedsrichter-Ausstand beginnt und selten wurde eine Thematik so intensiv und auch kontrovers diskutiert. Blicken wir zurück auf die Chronologie an deren Ende der Ausstand steht: Der Angriff auf einen Unparteiischen in Brotdorf war vor etwas mehr als zwei Wochen der Tropfen, der das Fass bei den Unparteiischen zum Überlaufen gebracht hat, könnte man denken. Retrospektiv wirkt es aber so, als sei es eher die Äußerung von SFV-Geschäftsführer Andreas Schwinn gewesen, der im Nachgang in einer katastrophalen Art der Außendarstellung versuchte, diesen Vorfall als "absolute Ausnahme" herunterzuspielen.

Im Nachhinein mutet es daher schon fast grotesk an, dass eben der Ausstand der Unparteiischen nun dafür sorgte, dass die "Causa Schwinn" in der Hintergrund der Diskussion trat, obwohl sie einen wichtigen Mosaikstein im Gesamtbild darstellt. Schade eigentlich, bot sie doch viele Ansatzpunkte Probleme offen zu legen: Probleme wie die schlechte Außendarstellung des Saarländischen Fußballverbandes in dieser Angelegenheit und Probleme wie die mangelnde Konsequenz mit der man gegen solche Vorfälle vorgeht. Man kennt das Argument aus vielen alltäglichen Situationen: Wer nicht versteht, warum man vor einem Kindergarten mit dem Auto eine Geschwindigkeit von 30 km/h nicht überschreiten sollte, dem muss man an dem Geldbeutel! Wie sagt man im Saarland "Nur so lernt er es!".

Natürlich sollte hoffentlich jeder die Meinung teilen, dass Gewalt inakzeptabel ist. Ich schreibe bewusst nicht gegen Schiedsrichter. Nein, denn Gewalt ist in unserer Gesellschaft generell nicht zu tolerieren und das schließt natürlich auch die Unparteiischen voll umfänglich mit ein. Und ebenso wichtig ist es, dass alle Mitglieder dieser Gesellschaft für gewisse Dinge einstehen und dazu gehört es auch, einen anderen zu schützen, wenn ihm Gewalt droht, gerade dann, wenn er besonders schutzbedürftig ist: Als Kind, als Kranker oder eben als Unparteiischer, der alleine gegen zwei Parteien steht und es niemals allen recht machen kann. Und wer solche eigentlich selbstverständlichen Regeln des Miteinanders nicht versteht, der muss dann vielleicht auch mal eine Saison nur Auswärtsspiele bestreiten. Denn, wie bei dem Raser vor dem Kindergarten, hilft vielleicht auch hier das Öffnen des Geldbeutels als letzte Instanz besser als viele mahnende Worte und man sollte damit keinesfalls warten, bis ein Kind angefahren wurde.

Eben an besagten Geldbeutel geht es nun aber auch einigen Vereinen, die sich tadellos verhalten haben. Denn natürlich ist der Ausstand der Unparteiischen eine Kollektivstrafe, die eigentlich der aufgeklärten Grundhaltung europäischer Kulturtradition, wonach jeder für seine Taten eine individuelle Verantwortung trägt, widerspricht. Man kann nun philosophieren, ob eine Person die Verantwortung für das Handeln einer anderen Person übernehmen darf. Den Unparteiischen ging es aber wohl vornehmlich darum ein Zeichen zu setzen und sich vor ihren Kollegen aus Brotdorf und alle anderen Schiedsrichter zu stellen, denen mit Gewalt begegnet wurde. Über die Effekte einer kollektiven Bestrafung wurde womöglich bei wachsendem Druck nach einer Reaktion nicht, oder zu spät nachgedacht. Dies scheint verständlich, darf aber dennoch hinterfragt werden, zumal auch viele Unparteiische überrascht waren, von diesem Ausstand aus der Presse zu erfahren.

Eines haben die Unparteiischen zweifellos erreicht: Die mediale Aufmerksamkeit für den Ausstand ist riesig: Regionale Medien berichteten täglich, selbst der Kicker und die Sportschau blickten ins Saarland und auch auf SCB-Online steht die Kommentarfunktion seit Tagen und Wochen nicht still. Gerade dies zeigt, dass Gesprächsbedarf besteht! Gesprächsbedarf von beiden Seiten, der auch deutlich macht, dass es Probleme gibt, aber gleichermaßen zeigt, dass beiden Seiten etwas an einer Lösung des Konfliktes liegt. Stille wäre ein weitaus schlimmeres Zeichen gewesen als der Meinungsaustausch der nun stattfindet, dies gilt natürlich auch, wenn einem die Meinung eines anderen nicht gefällt.

Und eben dort sehe ich eine der großen verpassten Chancen dieses Ausstandes: Hunderte Spiele fallen aus, ein Zeichen, das vielleicht überfällig war, ist gesetzt. Tausende Spieler haben einen freien Sonntag, die Sportheime sind leer, wäre das nicht die perfekte Gelegenheit gewesen, diesen Moment der Stille zu nutzen, um miteinander zu reden?

Eine reine Hypothese: Hätten sich der angesetzte Schiedsrichter und meinetwegen die Spielführer und Vorstände der betroffenen Vereine oder von mir aus die ganze Mannschaft, denn es hat ja jeder Zeit, zum Spieltermin ins Sportheim gesetzt und einfach geredet, wäre die Außenwirkung die gleiche gewesen: Spieltag fällt aus. Der Nutzen für alle Beteiligten wäre aber möglicherweise erheblich größer gewesen als jetzt, wo der Vater den spielfreien Sonntag nutzt um mit seinem Sohn in den Zoo zu gehen und womöglich nächste Woche vergessen hat, worum es ging!

Es ist wichtig, dass diese Aktion nicht wirkungslos verpufft, denn wenn man eine Aktion durchführt, ist es wichtig, sich Ziele zu setzen - Meilensteine nennt man das im Projektmanagement. Der erste Meilenstein ist erreicht: Es wurde ein Zeichen gesetzt und mediale Aufmerksamkeit erreicht. Womöglich ist aber der zweite Meilenstein, sich zwischen Unparteiischen und Spielern sowie Verantwortlichen auszutauschen und anzunähern weder definiert noch erreicht und das erscheint mir eines der wesentliche Probleme zu sein.

Einer Sache sollte man sich nämlich stets bewusst sein: Wie alle lieben den Fußball, der eine an der Außenlinie, der andere hinter den Stangen, wieder andere an der Theke, manche auf dem Feld, manche hinter den Kulissen und der eine oder andere mit einer Pfeife im Mund. Ich denke man sollte wieder dorthin gelangen, dass man diese Einheit stärkt, lebt, pflegt und einer für den anderen einsteht. Und sind wir mal ehrlich: Auch ich habe mich als Spieler und Trainer hin und wieder über Entscheidungen aufgeregt. Letztlich habe ich in meinem Leben aber mehr Fehlpässe gespielt als Unparteiische Situationen gegen mich falsch gepfiffen haben und ohne strittige Abseitsentscheidungen haben wir ja keinen Grund im Sportheim gemütlich zu diskutieren! Und vielleicht sollten wir einfach mehr miteinander und weniger gegeneinander diskutieren...

Wir wünschen allen Fußballern ein angenehmes Wochenende


Marc Schaber // Administrator SCB-Online





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Autor:
Marc Schaber, 13. September 2019

Aufrufe:
2038
Kommentare:
3

Kommentare:
Zu diesem Artikel sind folgende Kommentare verfügbar


 
Loddar (PID=756)schrieb am 13.09.2019 um 09:36 Uhr
AMEN! Auf den Punkt!
 
 13  
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Sven (PID=14328)schrieb am 13.09.2019 um 12:21 Uhr
Top
 
 14  
 0

Me (PID=432)schrieb am 16.09.2019 um 12:03 Uhr
Ich denke besser kann man es nicht sagen!!!!!
 
 6  
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