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Die Lage der Liga: Stellungskämpfe im Niemandsland    [Ändern]

 Endlich ist es nach nunmehr 26 absolvierten Spieltagen soweit: Die Saison geht in die entscheidende, heiße Phase und bei noch 6 anstehende Spielen wird sowohl ganz oben als auch ganz unten jeder Fehler bestraft werden. Dazwischen allerdings gibt’s ein großes Niemandsland und bestimmt das eine oder andere Motivationsproblem.



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VERFASST VON Marc Schaber, 17. April 2006

Nun sind wir also im großen Finale der Saison 2005/2006 angekommen: Wie auch in den anderen Spielklassen in Deutschland, so werden auch in der Kreisliga A Bliestal in den nächsten sechs Wochen die Würfel fallen. 26 Spiele haben die meisten Mannschaften bis dato absolviert, der eine eines mehr, der andere eines weniger, aber für alle geht es nun in die letzten sechs Wochen einer langen und meist spannenden Saison. Am 28. Mai 2006 wird dann der letzte Spieltag anstehen und dann wird man wissen, wer am Ende ganz oben steht und wer, ob man es denn will oder nicht, im nächsten Jahr mit der Kreisliga B Vorlieb nehmen muss. Am Ende der Saison wird es wohl allem Anschein nach mehr Verlierer, als Gewinner geben, denn nur einer darf aufsteigen, wohingegen aller Voraussicht nach mindestens zwei Mannschaften den schweren und ungeliebten Weg in die Niederungen der B-Klasse auf sich nehmen müssen. Wer die Gewinner und wer die Verlierer sein werden kann man zur Zeit allenfalls vermuten, allerdings haben mindestens 10 der 17 Mannschaft weder mit dem einen noch dem anderen etwas zu tun und werden in den letzten Spielen lediglich um die Platzierungen im Niemandsland der Tabelle spielen. Nichts als Stellungskämpfe im Mittelfeld also: Ein Großteil der ausstehenden Spiele haben also allenfalls statistische Relevanz, werden aber von den beteiligten Teams, im Sinne des Sports und der Fairness, hoffentlich mit dem nötigen sportlichen Ehrgeiz absolviert. Denn man muss sich einer Sache bewusst sein: Selbst wenn es für einen selbst um nichts mehr geht, so kann es doch für den Gegner um die Zukunft des Vereins in den nächsten Jahren gehen und nichts kann man in der Schlussphase einer Saison wohl weniger gebrauchen, als den üblen Geruch der Wettbewerbsverzerrung.
Unsere Tour durch die Tabelle der Kreisliga A Bliestal beginnen wir traditionell an deren unterem Ende. Wenn man über die Niederungen der Tabelle philosophiert kann man so böse das klingen mag fast die Feststellungen übernehmen, die man vor 8, 10 oder sogar 12 Wochen gemacht hat, denn sowohl was die Punktesituation anbelangt, als auch von der Gesamtsituation hat sich da insgesamt recht wenig getan. Der SV Webenheim hat ganz unten immer noch unangefochten die rote Laterne inne und trotz der 27 absolvierten Spiele hat man nur 11 Punkte auf dem Konto und das Ticket für die B-Klasse bei 5 verbleibenden Partien schon so gut wie gelöst. Nicht viel besser sieht es da für Heckendalheim aus: Der SVH hat zwar bei 24 absolvierten Spielen „schon ganze“ 12 Punkte auf dem Konto und kann in den anstehenden nachzuholenden Spielen sein Punktekonto noch ein wenig aufbessern, wird aber wohl auf ein Wunder hoffen müssen, will man die Klasse halten. Kurios immer noch, dass Webenheim und Heckendalheim selbst dann, wenn ihre Punkte addiert noch auf einem Abstiegsplatz wären, wie schon vor 3 Monaten. Manche Dinge ändern sich eben nie. Die Zeichen für beide Teams stehen also auf Abstieg und nur das oft heraufbeschworene und nur selten zu beobachtende „Fußballwunder“ kann beide noch retten. Sollten also nur zwei Teams absteigen, hält sich die Spannung in den unteren Regionen der Tabelle demnach in Grenzen. Anders sähe es da bei drei oder gar vier Absteigern aus, denn dann müssten auch der SV Brenschelbach, der SV Alschbach und der TuS Rentrisch noch um den Verbleib in der Klasse bangen. Allen voran Alschbach und Brenschelbach dürften sich bei drei Absteigern wohl ein packendes Finale liefern und Alschbach wäre nach dem kuriosen und vieldiskutierten Klassenverbleib im Vorjahr wieder voll im Abstiegskampf. Alschbach ist zwar noch 14ter der Tabelle, der SV Brenschelbach könnte aber mit einem Sieg im Nachholspiel vorbeiziehen und Alschbach wäre Drittletzter. Fest steht also: Je nach Zahl der Absteiger darf man mit einem spannenden Abstiegskampf rechnen und ob nun ein, zwei, drei oder gar vier Absteiger, eines steht fest: So viel Glück wie Alschbach im Vorjahr wird in diesem Jahr keiner haben und es wäre vermessen darauf zu hoffen. Denn so soll es ja auch sein, denn nur die sportlichen Leistungen sollen am Ende über Sieg und Niederlage, Abstieg und Aufstieg entscheiden und nicht die Sportgerichte.
Verlässt man die Niederungen der Tabelle, die sich vom 17 bis zum 13 Tabellenplatz erstrecken kommt man in das besagte Niemandsland der Tabelle. Alle Teams vom 12ten bis zum 4ten der Tabelle werden wohl in den letzten Spielen nur um die eine oder andere Tabellenposition kämpfen. Nicht mehr als Stellungskämpfe, aber auch nicht weniger, liegen doch zwischen dem 12ten aus Niedergailbach und dem 6ten aus Blieskastel gerade einmal 10 Punkte, was bei 6 anstehenden Partien noch für den einen oder anderen Sprung nach oben oder eben nach unten sorgen kann. Inwieweit den Mannschaften die Platzierungen wichtig sind und wie ernst die letzten Partien genommen werden, das steht wohl in den Sternen. Aber man darf zumindest hoffen, dass alle Mannschaften, schon im Sinne des Fair-Play-Gedankens die letzten Spiele mit dem nötigen Ernst angehen, geht es doch auch und nicht zuletzt um die Ehre in einigen Lokalkämpfen: Musterbeispiel sind da Ommersheim (27 Spiele) und Ormesheim (25 Spiele), die derzeit Punktgleich auf dem 9ten bzw. 10ten Tabellenplatz residieren und sich sicherlich nicht so einfach dem Lokalrivalen geschlagen geben werden. Auch der SCB, der derzeit auf Platz sechs steht muss sich in der unmittelbaren Nachbarschaft der Tabelle mit Breitfurt, Reinheim, Altheim und Walsheim messen und wird somit sicherlich auch um jeden Punkt kämpfen ohne aber unter akutem Zugzwang zu stehen. Ein breites Mittelfeld also, in dem neben den knappen Punktabständen auch die unterschiedliche Anzahl der absolvierten Spiele verlässliche Prognosen äußerst schwierig machen. Sicher ist aber, dass es noch den einen oder anderen Positionswechsel geben wird.
Verlässt man das Mittelfeld nach oben kommt man zu einem Team, dass wohl etwas zwischen den Stühlen steht: Auf Position drei steht der SV Rohrbach: Nach unten hat man vier Punkte Luft auf den vierten aus Walsheim, nach oben steht man drei Punkte hinter dem zweiten aus Wolfersheim. Der Abstand zu Bierbach scheint mit 10 Punkten (bei einem Spiel weniger) schon Recht groß, so dass es für Rohrbach wohl nicht mehr für den Aufstieg reichen wird, es wird sich aber zeigen, ob man noch einmal Platz zwei angreift oder sich mit Platz drei oder gar vier begnügt.
Wie schon gesagt steht am zweiten Platz der SV Wolfersheim und ganz oben der FC Bierbach. Der Abstand beträgt derzeit knappe 7 Punkte und Wolfersheim hat noch zwei Trümpfe in der Hand: Zum einen noch ein Nachholspiel, dass den bierbacher Vorsprung auf vier Punkte schmelzen lassen könnte, zum anderen das direkte Duell mit dem Spitzenreiter am letzten Spieltag. Wie schon im letzten Jahr kämpfen also Wolfersheim und Bierbach um den Aufstieg, nur eben eine Klasse höher, aber mit gleichen Vorzeichen, denn auch in diesem Jahr ist Bierbach wohl, nicht nur wegen des Punktepolsters Favorit, Wolfersheim aber keinesfalls ohne Chance. Einen Unterschied gibt es allerdings: Platz zwei wird Wolfersheim in diesem Jahr wohl nicht zum Aufstieg reichen. Die Konstellation lässt also an der Spitze auf viel Spannung hoffen. Eine vorzeitige Entscheidung scheint bei der derzeitigen Situation jedenfalls recht unwahrscheinlich und der geneigt Zuschauer darf träumen: Vom entscheidenden letzten Spiel am letzten Spieltag in Bierbach, denn dann gäbe es keine Ausreden mehr und es käme zum großen Showdown beim direkten Duell.
Die Saison geht also dem Ende zu: 865 Tore durften die Fans bislang bejubeln, was bei 217 absolvierten Spielen den durchaus beachtlichen Schnitt von 3,97 Toren pro Spiel ergibt. Eine sehr gute Quote, garantiert sie doch fast schon torreiche, attraktive Partien. Von den 865 Toren durfte 457-mal (53%) das Heimteam jubeln und nur 408-mal (47%) die Gastmannschaft. Der Heimvorteil existiert also augenscheinlich auch bei der Torausbeute, ist aber nicht so ausgeprägt, wie in anderen Ligen. Bei den Siegen ist es da schon etwas deutlicher: 100-mal (46%) konnte die Heimmannschaft gewinnen und nur 73-mal (33%) siegten die Gäste, 45-mal (21%) gab es Unentschieden. Die meisten Tore gab es an 15. Spieltag: Damals gewann Bierbach in Brenschelbach mit 9:3, was auch gleichzeitig der höchste Auswärtssieg der Saison war. Den höchsten Heimsieg feierten Altheim gegen Alschbach und der Tabellenletzte aus Webenheim gegen den Vorletzten aus Heckendalheim, beide Spiele endeten mit 6:0 für die Hausherren. Rekordverdächtig auch der Tabellenprimus aus Bierbach, der vom ersten Spieltag an der Spitze der Tabelle stand und damit nahtlos an die Erfolge der Vorsaison anknüpfte. Im Schnitt fuhr der BFC 2,35 Punkte pro Spiel ein. Alles in allem also bislang eine durchaus interessante Saison, man darf aber hoffen, dass noch einige Tore hinzukommen und dass man den Tordurchschnitt aus der Vorsaison überbieten wird, damals fielen 3,95 Tore pro Spiel und insgesamt 949 Tore, allerdings bei nur 30 Spielen. Diese Saison steht der Vorsaison also in nichts nach, nur der Meister, der kam aus Blickweiler und hatte Schnitt 2,37 Punkte pro Spiel eingefahren und nur drei Niederlagen (der FC hat schon deren 5), da muss sich Bierbach also noch ein weinig anstrengen…
Die Saison geht also langsam den Ende entgegen. Bevor die letzten offenen Fragen beantwortet werden, müssen noch einige Spiele absolviert werden, aber eines steht fest: Am 28. Mai sind wir alle schlauer, vielleicht schon früher, oder es läuft eben wie immer und es gibt als kleinen Vorgeschmack auf die WM noch das eine oder andere Entscheidungsspiel...

Weiterführende Links:

Alle Artikel aus der Serie "Die Lage der Liga"





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Autor:
Marc Schaber, 17. April 2006

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