Der Pokal und der SCB, das war in den letzten Jahren nicht immer die perfekte Kombination. Das gute Vorweg, der SCB hat in diesem Jahr wenigstens die erste Runde überstanden und den grausamen "Pokalfluch" der letzten Spielzeiten besiegt, die Art und Weise wie der Sieg am Ende zustande kam, sorgte aber bei Fans und Umfeld für die eine oder andere Sorgenfalte und nicht für ausgelassenen Freudentänze: Dabei begann für den SCB, der als haushoher Favorit in die Partie gegen den B-Ligisten ging zunächst alles wie man es geplant oder gehofft hatte. Schon nach nichteinmal einer Minute ging man durch Sascha Prechtl mit 1:0 in Front und die Weichen für eine rauschende Pokalnacht an der Florianstraße von SCB-Seite war gestellt.
Traumhafter hätte der Start für den SCB eigentlich ja nicht sein können, war doch die Taktik der defensiv ausgerichteten Gäste schon jetzt nach nichteinmal einer Minute vom SCB über den Haufen geworfen. Der SCB kombinierte zunächst gefällig und erspielte eine hochkarätige Torchance nach der anderen. Immer wieder hatte man 100%-tige Möglichkeiten die knappe Führung weiter auszubauen und die Partie frühzeitig zu entscheiden, aber der SCB vergab zumeist kläglich, aggierte unkonzentirert und war vor dem Tor meist viel zu überhastet. So kam es, dass es immer länger bei der knappen 1:0-Führung für den SCB blieb und die Aktionen des SCB mehr und mehr durch Nervosität und zeitweise auch Arroganz geprägt waren. Selbst nach einem Platzverweis (Gelb-Rot) für die Gäste vom FV Viktoria Neunkirchen wurde das Spiel des SCB nicht besser, sondern verlor immer mehr die zu Beginn erkennbare klare Linie. Kurz vor der Pause dann kam es wie es, glaubt man den alten, bewährten Fußballweisheiten, kommen musste: Der SCB besann sich darauf konsequenterweise mit allen Mann nach vorne zu rennen und fing sich hinten bei dem ersten Torschuss der Gäste den 1:1-Ausgleich ein. "That´s Football": Blieskastel wurde bestraft für ein arrogantes und nie konsequentes Auftretten durch das man einen schwachen Gegner von Minute zu Minute immer stärker gemacht hatte und ging mit einem 1:1 in die Pause. Wäre man nicht SCB-Anhänger und damit befangen müsste man sagen: "Das ist das Schöne am Fußball...": Der Underdog aus Neunkirchen hatte sich in die Partie zurückgekämpft und es war angerichtet für einen spannenden Pokalfight, zu dem es aus SCB-Sicht nie hätte kommen dürfen dürfen... (Eigener Spielbericht:
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Nach der Pause dann fast eine Kopie der ersten Hälfte: Wieder ging der SCB nach wenigen Sekunden mit 2:1 in Front und wieder verpasste man es gleich ein schnelles Tor nachzulegen. Erst in 70. Minute konnte Christian Müller das für die SCB Fans erlösende 3:1, aber wer glaubte der SCB würde nun das eine oder ander Tor nachlegen und die Sache routiniert zu Ende bringen sah sich getäuscht. Der SCB ließ immer noch die nötige Konsequenz im Spiel nach vorne vermissen und es kam wie es kommen musste: Blieskastel fing sich bei einsetzendem Starkregen das 2:3 ein und musste wieder zittern. Glücklicherweise konnte man 5 Minuten später das 4:2 erzielen und endlich den letzten Zweifel am Sieg ausräumen. Fazit: Bliesakstel hat gewonnen, das ist schoneinmal gut, ist eine Runde weiter, das ist angesichts der Bilanz der letzten Jahre toll, verpasste es aber, den Zuschauern gegen einen unterklassigen Gegner schönen Fußball zu bieten und gewann nicht annähernd so souverän wie man gehofft und erwartet hätte. Das Problem lag diesmal weniger hinten, sondern vorne, denn wenn man bei einem Punktspiel gegen ebenbürtige Gegner so viele Chancen auslässt, dann kann man keine Spiele gewinnen. Aber was soll´s man ist weiter und sollte sich nun auf die am Sonntag beginnende Punktrunde konzentriere, denn am Samstag wirds richtig ernst und eine verpatzte Generalprobe lässt ja bekanntlich auf eine gute Premiere hoffen. Schließen wir die Nachbetrachtung der Partie mit dem Satz: "Der Pokal hat seine eigenen Gesetze" und frei nach Uli Hoeness: "Mund abputzen und weiter"...
Am Sonntag wirds dann richtig ernst: Altheim kommt am SCB-Sportfest nach Blieskastel und dann wird man endgültig wissen wo man steht und eines ist gewiss: Bei einem Sieg wären Neunkrichen, Dudweiler und Viktoria St. Ingbert schnell vergessen, nur verlieren, ja verlieren sollte man besser nicht...