Vorbereitungsspiele sind ja bekanntlich nur Beiwerk, Muster ohne wert. Erst nach dem ersten Punktspiel weiß man, wo man steht! Diese Weisheit hat sich nicht umsonst durch Generationen von Fußballern gerettet, bitter ist es eben nur dann, wenn besagte Standortbestimmung nicht so ausfällt wie man sich das erwünscht hätte, sondern einen Standort bestimmt, den man nicht erwartet hätte. Die Vorzeichen waren klar: Sportfest in Blieskastel, erstes Saiosnspiel ein hochmotivierter Gegner, hochsommerliche Temperaturen und zahlreiche Zuschauer, die gespannt waren, wie das neue Gesicht des SCB zum Beginn der Saison 2007/2008 aussehen würde, wie sich die Mannschaft präsentieren würde. Und die Erkenntnis nach 90 Minuten Fußball an der Florianstraße brachte am Ende zumeist nur Ernüchterung. Den Zuschauern präsentierte sich keineswegs ein perfektes Zusammenspiel auf Seiten des SCB, kein berauschender Offensivfußball und kein gepflegtes Kurzpasspiel, wie man es in der Vorbereitung oft begutachten durfte. Und der Tenor war klar: "nicht schon wieder..." schallte es aus allen Ecken der Sportplatzes, aber es war passiert und daran gab es nichts zu rütteln: Das erste Spiel ist verloren, mal wieder und man konnte die eigene Fans nciht überzeugen, mal wieder. Und dabei sah es zunächst ganz gut aus für die Jungs aus Blieskastel: Der SCB hatte sich ein kleines Übergewicht erarbeitet und wurde belohnt: Als Jörg Leonhardt den SCB durch ein sehenswertes Tor verdient mit 1:0 in Front brachte, machte sich Hoffnung breit, dass der SCB in diesem Jahr endlich noch einmal einen guten Saisonstart hinlegen konnte, einen start nach Maß. Aber die anfängliche Euphorie sollte schnell der Ernüchterung weichen: Ommersheim schaffte es mit einfachsten Mitteln die SCB-Defensive durch gezielte Konter bloßzustellen und war plötzlich mit 3:1 in Front. Ommersheim wurde belohnt. Nciht für eine überragende Leistung, sondern für Cleverness und Kaltschnäuzigkeit vor des Gegners Tor. Blieskastel dagegen ließ im Offensivspiel jegliche Genauigkeit vermissen und kam zum Ende lediglich durch einen Freistoß in Schlagdistanz mit dem Gegner, als beim 2:3 zarte Hoffnung auf SCB-Seite aufkeimte. Ommersheim spielte zwar nicht überragend, man könnte den Gästen nicht einmal ein Feldüberlegenheit attestieren, dennoch wirkte Ommersheim gefestigter, cleverer und kaltschnäuziger als die Hausherren und tut es somit Altheim aus dem Vorjahr gleich und versalzt dem SCB verdientermaßen die Sportfestsuppe. Dass man es am Ende durch die durchaus vorhandenen, aber vergebenen Großchancen in beiden Durchgängen nicht unwesentlich am Ommersheimer Erfolg beteiligt war ärgert dann nur noch mehr, wenn man das Geschehene Revue passieren lässt... (Eigener Bericht:
>>hier)
Der SCB ist also geschlagen, zum ersten Mal in der Saison 2007/2008! Die erste Heimpleite gab es gleich im ersten Spiel und was noch viel schlimmer ist, sie ist keineswegs unverdient! Ommersheim schien gleich von der ersten Minute an hochmotiviert und machte es dem SCB durch die harte, grenzwertige aber nie unfaire Art die Zweikämpfe zu führen von Beginn an schwer das Spiel selbst zu kontrollieren. Der SCB dagegen wirkte nervös und im Spiel nach vorne offenbarte Blieskastel über die gesamte Spielzeit gravierende Defizite. Nur selten fanden die Pässe in die Spitzen ihre Anspielpartner und fasst nie hatte man zündende Ideen um die kompakt stehenden Gäste ernsthaft in Gefahr zu bringen. Kam man doch einmal gefährlich vors TuS-Gehäuse, dann schmeichelt es schon sehr, wenn man überhaupt von einer Chancenauswertung spricht. Im Spiel nach vorne war also nichts von der Leichtigkeit der Vorbereitungsspiele zu spüren, auch deshalb weil Ommersheim eine andere Gangart an den Tag legte als ein Sparringspartner im Freundschaftsspiel. Der SCB war in der Offensive einfach zu wenig präsent: Zu wenig oder gar keine Bewegung, zu wenige Anspielstationen und zu wenige zündende Ideen und wenn doch haperte es an der Umsetzung. Dass Blieskastel in der Lage ist einen Gegner durch schnelles direktes Spiel vor Probleme zu stellen hat man gezeigt, nur eben nicht dann wenn es darauf ankam im ersten Punktspiel. Viel zu oft verlor man den Ball bei den eigenen Offensivaktionen, weil man nicht die einfachste sondern die zumeist spektakulärste und komplizierteste Passvariante wählte, was im Allgemeinen die falsche Wahl darstellt und unter Umständen bestraft wird. Und solche Ballverluste sind doppelt schlimm und auch das weiß man nicht erst seit am Sonntag; Zum einen machen sie die eigenen Offensivaktionen ein ums andere Mal zu Nichte, lassen kaum Spielfluss aufkommen, zum anderen öffnen sie dem Gegner Tür und Tor für Konter. Für alle, die es in den Reihen des SCB noch nicht gemerkt haben: Bei konsequent vorgetragenen, schnellen Kontern des Gegners ist zwar jede Mannschaft anfällig, der SCB aber besonders. Wenn man dann noch gegen eine Mannschaft spielt, die eben diese Tugend zielstrebig zu Kontern mustergültig beherrscht, dann sollte man eben solche Ballverluste und Stellungs- und Abspielfehler, wie sie zu den drei Toren führten tunlichst vermeiden, sonst bleibt Ommersheim bestimmt nicht das letzte Team, das dem SCB Punkte klaut.
Eine Niederlage zum Saisonauftakt steht also beim SCB auch in diesem Jahr in den Analen und irgendwie wurde man an diesem Sonntag das Gefühl nicht los, eine schlechte Wiederholung im Fernsehen ertragen zu müssen. Die Parallelen waren gravierend und augenscheinlich, aber eines muss man sich stets vor Augen halten: Weitere Parallelen dieser zur letzten und vorherigen Spielzeiten darf man sich einfach nicht erlauben. Ausrutschen kann jeder, nur das Aufstehen zeichnet die „Großen“ aus und hebt sie von den „nicht ganz so Großen“ ab. Blieskastel hat ein Spiel verloren, eines von 30 und muss sicherlich noch nicht seine Ambitionen aufgeben, dennoch hat man an diesem Sonntag gesehen, dass man sich noch gewaltig steigern muss, wenn man diese nicht schon vor dem Herbst aus dem Blickfeld verlieren will. Man sollte nach dieser Niederlage natürlich nicht alles in Frage stellen, dennoch muss man die Gründe dafür finden, dass das gleiche Szenario sich fast deckungsgleich in zwei Jahren im ersten Spiel wiederholt. Jetzt heißt es an den eigenen, offensichtlichen Schwächen zu arbeiten und sie möglichst schnell, am besten schon vor dem Spiel in Altheim abzustellen, denn nur so kann man verhindern, dass die SCB-Fans noch einige weitere hässliche Deja-Vus erleben.
Des Einen Freud, des Andren Leid...
Gerade nach einer solchen Niederlage fällt es natürlich schwer den Blick von sich selbst auf die Konkurrenz zu lenken, gerade wenn diese es sichtlich besser gemacht hat als man selbst: Der SV Blickweiler beispielsweise konnte sein Auftaktmatch beim Lokalrivalen aus Ballweiler/Wecklingen II mit 4:2 gewinnen. Noch souveräner der SV Altheim, der den SV Niedergailbach auf eigenem Platz mit 7:3 deklassierte. Fünf Tore von Rüdiger Hauck sollten dem SCB Warnung genug sein, das Gastspiel in Altheim am nächsten Sonntag sehr, sehr ernst zu nehmen Ebenfalls souverän: Der TuS Rentrisch, der mit 5:0 gegen den SVG Bebelsheim-Wittersheim gewinnen konnte und der Vizemeister aus Reinheim, der den SV Rohrbach II mit 5:1 besiegen konnte. Eine Punkteteilung gab es dagegen beim Spiel des FC Habkirchen in Breitfurt. Bereits am Samstag besiegte der SV Wolfersheim den TuS Ormesheim souverän mit 5:2. Erster Tabellenführer im neuen Spieljahr ist damit der TuS Rentrisch. Eine Eintagsfliege, oder ein souveräner Durchmarsch, das wird sich zeigen…
Alle Ergebnisse, Kreisliga A Bliestal, 1. Spieltag:
Samstag:
SV Wolfersheim – TuS Ormesheim 5:2
Sonntag:
DJK Ballweiler/Wecklingen II – SV Blickweiler 2:4
SC Blieskastel-Lautzkrichen – TuS Ommersheim 2:3
SV Niedergailbach – SV Altheim 3:7
TuS Rentrisch – SVG Bebelsheim-Wittersheim 5:0
SV Breitfurt – FC Habkirchen 2:2
SF Reinheim – SV Rohrbach II 5:1
FC Eintracht Bickenalb – SV Alschbach wurde verlegt auf den 15. August 2007
Nächste Woche geht es für den SCB nach Altheim und die geneigten Leser werden wissen, dass der SVA nicht gerade zu den Lieblingsgegnern des SCB gehört, waren sie es doch, die dem SCB im letzten Jahr die Auftaktniederlage beim eigenen Sportfest zufügen. Es wird sich also zeigen, was das Spiel gegen Ommersheim war: Ein Gradmesser, ein Ausrutscher, ein Betriebsunfall oder etwa tatsächlich eine echte Standortbestimmung, die einem gezeigt hat, wo man steht...