Was würde mit den Zweiten Mannschaften nach Abschluss der Relegationssaison 2008/2009 passieren? Diese Frage brannte vielen Funktionären, aber sicherlich noch mehr Speilern auf den Zungen. Lange war das Fragezeichen hinter der Zukunft der Reserveteams riesig und lange lies eine Endgültige Entscheidung auf sich warten. Das vom SFV vorgeschlagene Modell mit einer Aufstiegsreglung für die Reserveteams wurde beim Verbandstag in Püttlingen am 31. Mai des letzten Jahres mehr als nur kontrovers diskutiert ohne zu einem Beschluss zu kommen. Die Entscheidung sollte bei den Vereinen bleiben und vor allem die Kleinen Vereine hegten viel Unmut gegen das neue Modell: Zu große Kader wären notwendig, ein geordneter Sportheimbetrieb schwierig und das Mannschaftsgefüge gefährdet, wenn die Erste und die Zweite Mannschaft getrennt auf Punktjagd gehen würden. Die Argumente waren weit gefächert, aber einig war man sich im saarländischen Fußball nicht. So griff der SFV zu einer sehr Basisdemokratischen Variante der Entscheidungsfindung: Alle Vereine erhielten einen Abstimmungsbogen und konnten für oder gegen das vorgeschlagene Modell votieren und die Fragestellung lässt sich recht einfach auf den Punkt bringen: Bleibt alles beim Alten oder werden die Zweiten in Zukunft aufstiegsberechtigt in B-Klassen eingegliedert?
Beim Verbandstag im Mai letzten Jahres wurde die Entscheidung vertagt
Gespannt warteten die Vereine auf das Abstimmungsergebnis und nun herrscht Gewissheit: In einer Mail die am 22. Januar 2009 um 15:00 Uhr an alle Vereine verschickt wurde und SCB-Online vorliegt wird verkündet: Bei den Zweiten Mannschaften bleibt alles wie man es gewohnt ist:
"Auf die Befragung, ob die heutigen zweiten nichtaufstiegsberechtigten Mannschaften der Bezirks- und Kreisligen ab der Saison 2009/10 in den jeweiligen Kreisligen B mit oder ohne Aufstiegsberechtigung spielen sollen, haben 70 % der Vereine geantwortet. Ca. 40 % haben sich für ein Aufstiegsrecht ausgesprochen, ca. 60 % der am Spielbtrieb teilnehmenden Vereine waren dagegen. Der Vorstand hat in seiner letzten Sitzung am 08.01.2009 beschlossen, dem Mehrheitsvotum der Vereine zu folgen und die betreffenden Reservemannschaften ohne Aufstiegsberechtigung spielen zu lassen."
Mehr als Zwei Drittel der Vereine im Einzugsgebiet des SFV haben also an der Befragung teilgenommen und davon sprachen sich rund 60 Prozent gegen eine Aufstiegsreglung für die Zweiten Mannschaften aus. Ein Ergebnis, das gerade bei vielen kleinen Vereinen für ein Aufatmen sorgen wird. Lange wurde spekuliert, wie das Votum der Vereine ausfallen würde und herrscht endlich Gewissheit, wenngleich das Resultat ein wenig knapper ausfiel, als man dies hätte Vermuten können. Es bleibt also alles wie gewohnt bei den Reserveteams im Saarland und die Ängste die beiden Teams würden auseinandergerissen waren verfrüht und unbegründet. Das Abstimmungsergebnis zeigt allerdings, dass Bedenken bei den meisten Vereinen die möglichen Vorteile, die ein solches Modell zweifelsohne geboten hätte, zweifellos überbieten.
Die Abstimmung betrifft auch die ersten aus Bezirks- und Kreisliga
Auch beim Modus für die ersten Mannschaften ändert sich durch das Ergebnis einiges: Mit seiner Sitzung vom 20. Januar 2009 beschloss der SFV die Aufstockung der Bezirksligen und Landesligen auf jeweils 18 Mannschaften. Diese Aufstockung war aufgrund der Tatsache, dass die Zweiten Mannschaften weiterhin als Reserveteams spielen und damit der geplante B-Klassen-Unterbau wegfällt unumgänglich. Damit ergeben sich neue Perspektiven für die Kreisliga A Bliestal und alle weiteren Kreisligen in der laufenden Saison:
“Aufgrund dieses Ergebnisses hat der Verbandsspielausschuss in seiner Sitzung am 20.01.09 beschlossen, in der kommenden Saison in den Landesligen und Bezirksligen jeweils 18 Vereine einzuteilen. Diese Aufstockung wurde wegen obiger Abstimmung notwendig. Auch die Zahl der Kreisligen A könnte sich nach Auswertung der Meldebögen für die Saison 2009/10 noch erhöhen, alternativ kann auch eine Aufstockung der Klassen auf 17 oder 18 Vereine in Betracht kommen. Die veröffentlichte Aufstiegsregelung am Ende dieser Saison wird sich daher in der Form ändern, dass weitere Bezirksligisten in die Landesliga und weitere Kreisliga A Ligisten in die Bezirksliga aufsteigen können.“
Heißt also im Klartext: Mehr Aufstiegsplätze für alle. Damit können also durchaus mehr als die bisher prognostizierten 5+1 Teams (5 Aufsteiger und ein Relegationsplatz) den Aufstieg in die neue Bezirksliga schaffen. Die neue Reglung sorgt also in den Kreisliga A und den Bezirksligen für neue Perspektiven und neue Chancen. Selbstverständlich ist damit endgültig klar: Ein Aufstieg zum Ende dieser Saison ist faktisch kein echter Aufsteig: Die neue Bezirksliga bleibt weiterhin die zweitniedrigste Klasse wie bisher die Kreisliga A, die Kreisliga A wird die niedrigste Klasse, in die alle B-Ligisten, alle Team auf Nichtaufstiegsberechtigten Platzierungen in der jetzigen Kreisliga A, sowie alle Teams der Kreisliga B Nordost und Südwest. Damit wird deren Runde ab sofort offiziell eine Pflichtfreundschaftsrunde.
Auch der SCB ist noch mitten im Aufstiegskampf
Die Klassen werden also neu geordnet: Freuen kann sich der, der durch eine gute Platzierung seine Klasse halten kann. Diejenigen, die diesen Sprung verpassen beißen aber gerade in Kreis- und Bezirksliga in den sauren Apfel und müssen fortan in niedrigeren Klassen zu Werke gehen. Der Saar-Fußball ordnet sich also neu, alle Infos wie immer hier auf SCB-Online…