Der Spielabbruch der Partie der SVG Bebelsheim-Wittersheim gegen den SV Kirrberg in der Landesliga Ost erregt weiter der die Gemüter: Mit schweren Verletzungen kam der Schiedsrichter in die Universitätsklinik nach Homburg. Nach Abbruch der Partie hatte ihn ein Zuschauer angriffen und mit der Faust ins Gesicht geschlagen, wie die Polizei berichtete. Laut Berichten der Saarbrücker Zeitung musste der 44-Jährige wegen gravierender Blessuren an Joch-, Nasenbein und Ohr stationär behandelt werden. In den Tagen nach dem Vorfall verhängte das Präsidium des Saarländischen Fußballverbands (SFV) empfindliche Strafen insbesondere gegen den gastgebenden Verein. Wendelin Lonsdorf (SPD), der Ortsvorsteher in Wittersheim meldetete sich Ende Mai in der Saarbrücker Zeitung zu Wort, sprach dort von „Halbwahrheiten“ und kündigt Konsequenzen an – für den verletzten Schiedsrichter, den er zur „unerwünschten Person“ erklärte (
Wir berichteten).
Nun wird der Fall zum Politikum, denn der Sportausschuss des Landtags im Saarland befasste am Donnerstag, den 6. Juni 2024 sich mit dem schwerwiegenden Vorfall. Auf Antrag der CDU-Fraktion soll es um weitere Informationen zu dem folgenschweren Vorfall gehen. Das erfuhr die Saarbrücker Zeitung im Vorfeld der Sitzung. Dabei bezieht sich der Antrag der Christdemokraten insbesondere auf eine strittige Stellungnahme des Ortsvorstehers desjenigen Dorfes, wo es zu dem brutalen Übergriff kam. Nun soll die SPD-geführte Landesregierung einen Bericht abliefern und auch der Saarländische Fußballverband (SFV) Stellung beziehen, der "schockiert" auf die Aussagen reagierte. Der CDU-Fraktion darum zu erfahren, welche weiteren Konsequenzen aus der Körperverletzung gegen den Schiedsrichter gezogen wurden.
Der Saar-Fußballverband verurteilte die Reaktion des Kommunalpolitikers. „Hier findet eine Täter-Opfer-Umkehr statt“, erklärte SFV-Vizepräsident Stephan Alt. Mit seiner Stellungnahme verherrliche der Ortsvorsteher „Gewalttaten gegen Schiedsrichter“. Gleichzeitig stelle er das Ansehen seines Dorfes über die körperliche Unversehrtheit eines Menschen, hieß es in einer Mitteilung des Verbands.