Pascal Bauer, der derzeitige Trainer der SpVgg Quierschied ist vielen Bliestal-Fans ein Begriff, war er doch als Trainer beim SV Rohrbach tätig und erreicht mit den Grün-Weißen die Meisterschaft in die Verbandsliga. Der 26-jährige ist Mathematiker und wird daher ab Februar als Projektleiter Datenanalyse zum DFB in Frankfurt wechseln.
Im Jahr 2010 hatte Bauer beim SV Rohrbach als Jugendtrainer begonnen: „Das war ganz spontan, beim Warmlaufen der ersten Mannschaft im Training haben sie das gesagt. Ich wusste nach dem Abi noch nicht so ganz, was ich machen will. Da hat man ja drei Monate Leerlauf“, erinnert sich der Fußballer in der Saarbrücker Zeitung an das Jahr 2010. „Im ersten Jahr A-Jugend war ich dann sogar Spielertrainer und hab‘ mich ein paar Mal selbst eingewechselt“, erzählt der St. Ingberter. Er stieg aus der untersten Liga drei Jahre in Folge mit dem Team auf. „Es hat richtig Spaß gemacht, auch wenn wir in der Relegation zur Regionalliga mit Pech gescheitert sind. Die Jungs waren mein Alter, waren meine Freunde“, schwärmt Bauer.
Im Jahre 2013 wurde er dann Trainer der Aktiven des SVR und wurde ungeschlagener Meister der Landesliga Ost, wechselte dann aber zur Zweiten Mannschaft des SV Saar 05 Saarbrücken. „Ich war immer nah an meinen Mannschaften durch mein Alter, arbeite gerne mit jungen Spielern, die was lernen wollen, die noch nicht so festgefahrene Muster haben.“
Bauer setzt dabei auf moderne Methoden und nutzt Videos, um seine Spieler zu schulen. „Früher haben wir uns das zusammen angeschaut, mittlerweile schicke ich den Jungs die Videos aufs Handy“, sagt er. Sein Studium schließt er 2017 ab, im Jahr 2016 macht er die C-Lizenz, 2016 die B-Lizenz (heute Elite Jugend) und schließlich im Jahr 2018 die A-Lizenz, wo er mit Ex-Bundesliga-Spielern Oka Nikolov, Patrick Owomoyela und Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder sowie Sebastian Kehl auf bekannte Gesichter steiß. Auch Miroslav Klose war mit von der Partie. „Das war natürlich ein Traum“, erzählt Bauer, „mit solchen Leuten da zu sitzen oder abends ein Bierchen zu trinken. Zumal wir den ganzen Tag entweder in der Theorie was über Fußball gehört oder erarbeitet haben oder auf dem Platz standen und Fußball gespielt haben“. Die Stars zeigten sich dabei offen. „Der Miro hat es echt nicht einfach. Wenn in der Kantine der Sportschule eine Schulklasse oder so zu Besuch war, sind alle zu ihm hin.“
Auch mit der SpVgg Quierschied feierte Bauer Erfolge und spielte im ersten Jahr oben mit. „Da hat alles gepasst, Euphorie, keine Verletzungen“, so Bauer. In der laufenden Saison spielt man aufgrund einiger Verletzungen gegen den Abstieg.
Der 26-jährige Mathematiker arbeitet seit seinem Studienabschluss 2017 beim Fraunhofer Institut in Kaiserslautern im Bereich angewandte Forschung. Ich brauche das, bin fast nie zuhause“, sagt er über den ganzen Stress, „ich habe halt Leidenschaft für meine Aufgaben. Man kann sich nur für das motivieren, wofür man brennt.“ Ab dem 1. Februar wird der ehrgeizige Daten-Wissenschaftler nämlich beim DFB tätig sein. Als „Projektleiter Datenanalyse“ arbeitet er in der Akademie des Verbandes mit, die von Tobias Haupt geleitet wird.
Die Datenanalyse spielt im modernen Fußball eine immer größerer Rolle. „Viele Daten sind vorhanden“, erklärt der Wissenschaftler, jedes Spiel der höheren Ligen wird getrackt, analysiert, ausgewertet“. „Mein Hobby und Beruf quasi so zu vereinen, das ist ein Traum“, jubelt Bauer, der beim DFB seine Promotion anstrebt über seinen Traumjob beim größten Sport-Fachverband der Welt. Mal schauen, vielleicht spiele ich in Frankfurt weiter Fußball. Aber gemütlich, ohne viel Zeitaufwand“, überlegt der 26-Jährige.