Wieder sollte es für den SC Blieskastel-Lautzkirchen am vergangenen Sonntag kein Happy-End geben und bei all den klaren Niederlagen, die man in der laufenden Saison einstecken musste, konnte man mit dem Last-Minute-K.O. gegen den Spitzenreiter aus Reiskirchen eigentlich ganz gut leben. Eigentlich aber nur, denn eines geriet ob der kuriosen SC-Aufholjagd und der späten Entscheidung zu Gunsten den Spitzenreiters in Vergessenheit: Punkte gibt es für solch eine Partie auch nicht und die Tatsache, dass man den SVR scheinbar am Rande einer Pleite hatte taugt allenfalls zur Anekdotenbildung und zur Konstruktion von Hätte-Wäre-Wenn-Geschichten, in der Endabrechnung hilft diese Partie allerdings ausschließlich dem Gast aus Reiskirchen.
Nun hatte man eine Woche Zeit um die bittere Heimschlappe gegen den Klassenprimus zu verarbeiten und nicht zuletzt und selbst an sich zu arbeiten, ehe der nächste Top-Ten-Verein auf die SCler wartete. Am letzten Hinrundenspieltag ging die Reise für die SCler nach Limbach und die Palatia-Reserve war nicht nur ob der jüngsten Resultat nicht gerade der Lieblingsgegner der SC, gab es doch oftmals bitter Schlappen gegen die Zweite des Saarlandligisten. Nun war aber für den SC nicht die Zeit in Erinnerungen zu schwelgen und auf Statistiken zu schauen, vielmehr ging es darum endlich weitere Punkte auf dem mit 12 Zählern nicht gerade üppigen Punktekonto zu verbuchen. Dass dies ein hartes Stück Arbeit war, muss nicht sonderlich erwähnt werden, aber das Motto beim SC kann in der derzeitigen Situation ohnehin nur lauten: Ohne Fleiß - Kein Preis!
Die Partie in Limbach begann zunächst so, wie es viele Fußballfans erwartete hätten. Die Palatia-Reserve hatte viel Ballbesitz zu bieten und schaffte es in der Anfangsphase die Gäste aus Blieskastel-Lautzkirchen in der eigenen Hälfte einzuschnüren. Die SCler hatten in dieser Phase Glück, dass die Palatia nur Aluminium und Fangnetz traf, den Ball aber nicht im SC-Tor unterbringen konnte. Nach und nach kamen die Gäste aber besser in die Partie, auch weil man es schaffte, die Hausherren früher zu attackieren und diese zu Fehlern zu zwingen. Die Fehlerquote bei den Hausherren ging nun merklich in die Höhe und siehe da: Plötzlich hatten auch die Gäste ihre Chancen zum Torerfolg zu kommen. Der Jubel war dann umso größer, als man, als eigentlich jeder schon mit einem torlosen Remis zur Pause rechnete, mit 1:0 in Front gehen konnte. Scheller hatte Pusse freigespielt und der überlegt über Naumann hinweg zum 1:0 eingelupft. So wurden also mit einer knappen SC-Führung die Seiten gewechselt.
Auch nach dem Seitenwechsel war der SC am Drücker und erspielte sich erste Chance die knappe Führung auszubauen. Limbach dagegen kam weiter nur schwer in die Partie zurück, die man zwischenzeitlich klar im Griff hatte. Nun hatte der SC den Hausherren den Schneid abgekauft, trotzdem durften die Hausherren jubeln, als Christoph Sandmayer in der Folge einer Freistoßflanke zum 1:1-Ausgleich kam. Die SCler schiene zwar kurz schockiert, kamen dann aber in die Partie zurück und bekamen nach 68 Minuten einen Foulelfmeter zugesprochen, als Peter Pusse im Strafraum von den Beinen geholt wurde. Patrick Stumpf scheiterte allerdings bei der Ausführung an Palatia-Keeper Naumman. Stumpf sollte sich aber erneut in den Mittelpunkt spielen, als er von David Gentes nach 71 Minuten in Szene gesetzt wurde und seinen Fehler wieder gut machte, als er zum 2:1 einnetzte. Der SC war nun erneut in Front und legte nach: Linn, Scheller und SC-Kapitän Peter Pusse lassen den Ball durch die Reihen der Palatia wandern und am Ende der sehenswerten Ballstafette war es Peter Pusse, der zum 3:1 einnetzt und so nach 75 Minuten eine Vorentscheidung erzielte. Limbachs Schlussansturm blieb ein laues Lüftchen und so durften am Ende überraschender Weise die Gäste über drei Punkte jubeln.
Der SC hat es also geschafft: Mit Kampf, Einsatz und Elan hat man es geschafft, drei Punkte aus Limbach zu entführen. Dass zu Beginn der Partie auch ein wenig Glück zum finalen Erfolg gehörte ist alles andere als verwunderlich, gehört das Glück doch auch irgendwie dazu. Die SCler rafften sich aber nach einer etwas verschlafenen Anfangsphase zusammen und siehe da: Mit Clevererer Spielweise kam man zu Chancen und konnte die Palatia vom eigenen Tor frei halten. Zudem war das Timing des SC an diesem Nachmittag alles andere als schlcht: Das 1:0 fiel mit dem Pausenpfiff und auch der 2:1 und 3:1 fiel zum exakt richtigen Zeitpunkt um den Willen der Hausherren nachhaltig zu brechen. So kam es, dass die SCler am Ende wenig Mühe hatten den Auswärtssieg über die Runden zu bringen und sich selbst zeigten: Wenn man an einem Strang zieht, kann man zusammen noch einiges erreiche. Limbach kam dagegen nach einer Druckphase zu Spielbeginn nie mehr richtig in die Partie zurück und hatte Probleme mit den SClern.
Der SC verschafft sich durch die drei Punkte in Limbach ein wenig Luft am Ende der Tabelle und kann sich mit nunmehr 15 Zählern ein wenig von der Konkurrenz absetzen. Dennoch sollte dem SC daran gelegen sein, endlich einem Sieg vielleicht das nächste Erfolgserlebnis folgen zu lassen, war es doch bislang zumeist so, dass man eine wochenlange Durststrecke folgen ließ. Konstanz heißt das Stichwort und eines sollte nun jedem klar sein: Mit vereinten Kräften kann man auch den einen oder anderen Ausfall kompensieren und auch gegen Mannschaften gewinnen, gegen die man eigentlich als chancenlos eingestuft wird.
Schon in der kommenden Woche startet der SC Blieskastel-Lautzkirchen in die Rückrunde und das beim FC 08 Homburg II zu ungewöhnlichen Zeiten und ungewohnter Reihenfolge. Schon am Samstag geht es zur Sache: Die Erste legt um 16:00 Uhr in Schwarzenbach vor, die Zweite folgt um 18:00 Uhr auf dem Homburger Jahnplatz.