Ja, ja so ist das eben mit den großen Serien dieser Sportwelt: Wenn sie erst einmal geknackt sind, dann sind sie nichtmal das Papier wert auf dem sie gedruckt waren. Auch Blieskastels viel zitierte saisonübergreifende Siegesserie findet nun auch diesen ungeliebten Weg ins nicht ganz so staubige digitale SCB-Online Archiv: So gesehen am Sonntag in Erfweiler-Ehlingen: Der SC musste zweiten Spieltag der Kreisliga A Bliestal gegen die bis dahin große Unbekannte der Liga aus Erfweiler-Ehlingen zu Werke gehen und das auch noch beim FCE-Sportfest: Erfweilers erste Partie wurde Mangels Schiedsrichter abgesagt, jetzt ging es gegen den SCB, der seinerseits die erste Partie gegen den SV Niedergailbach gewinnen konnte. Blieskastel hatte in der Vorwoche gegen eine schwache Elf aus Niedergailbach enttäuscht, allerdings wenigstens einen ersten wichtigen Dreier eingefahren, "nicht mehr, aber eben auch nicht weniger" und man konnte schon im Vorfeld nur hoffen, dass die Jungs des SC sich bewusst waren, dass man sich beim FCE steigern musste, wollte man auf dem harten Aschenplatz kein böses Erwachen erleben. Nicht gerade in die Karten spielte dem SC im Vorfeld eine wahre Verletzungsmisere: Zahlreiche Spieler fielen kurzfristig verletzt aus, hinzu kamen Urlauber und beruflich verhinderte Spieler, was unterm Strich einen Minimalkader macht: Mit insgesamt nur 25 Spielern reiste der SC nach Erfweiler. Zunächst schien es aber als hätte der SC aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt: Blieskastel schien den FCE keinesfalls zu unterschätzen und kontrollierte die Anfangsphase der Partie. Hatte der SC etwa aus der schwachen Vorstellung gegen Niedergailbach gelern und die Siucht auf die eigene Leistung nicht in überschwänglicher Freude über die drei Punkte trüben lassen?
Erste Niederlage in 2008/2009: Große Enttäuschung beim SC nach dem Abpfiff
Erfweiler dagegen wirkte zunächst planlos und spätestens nach dem 1:0 durch Flavio Baier schien es als würde der SC heute wenig Probleme haben den statistischen Traumstart von 6-Punkten einzufahren. Eben durch diesen trügerischen Eindruck schienen sich aber auch die SC-Kicker blenden zu lassen und plötzlich rieben sich die zahllosen SC-Fans, die von der Anfangsphase durchaus angetan schienen, verwundert die Augen: Blieskastel schraubte die eigenen Offensivbemühungen nun auf ein Minimum zurück und zeigte sich in der bis dahin sicheren Defensive als äußerst guter Gast: Der SC strauchelte, wirkte unsicher, mit wenig Ordnung und legte den Hausherren das 1:1 mustergültig auf. Gut für die Scorer Wertung des SC, hätten doch gleich mehrere SC-Spieler sich den Scorer Punkt an diesem FCE-Treffer verdient. Nun war es also passiert – 1:1 zur Halbzeit und zu allem Überfluss fiel auch noch Jörg Leonhardt verletzt aus: Blieskastel hatte zunächst geführt und nun gepennt, aber aufmerksame Leser der Überschrift werden schon in sehr weiser Vorraussicht ahnen, dass es noch viel schlimmer kommen sollte...
Leonhardt musste verletzt raus und fehlte dem SC sichtlich
Durchgang zwei stellte dann die Zuschauer auf eine harte Probe: Beide Teams zeigten wenig guten Fußball, herausgespielte Tormöglichkeiten waren Mangelware und viele hohe Bälle sprangen auf dem betonharten Platz munter durch die Luft. Apropos durch die Luft springen… Das taten auch Fans und Spieler des FCE, als wieder ein SC-Angriff nicht konsequent zu Ende gebracht wurde und wieder ein Gegenstoß folgte und wieder ein Tor für den Gegner fiel! Deja-Vu nennt man sowas wohl… 2:1 bitter für den SC, aber leider alles andere als unverdient in einer mittlerweile ausgeglichenen Partie auf überschaubarem Kreisliga Niveau. Die weitere Geschichte dieser unterdurchschnittlichen Kreisliga Partie ist schnell erzählt: Blieskastel machte hinten verständlicherweise auf, um die letzt Chance auf einen Punkt in Erfweiler-Ehlingen zu ergreifen, Erfweiler konterte, Blieskastel machte Fehler, die man ja bei Kontern kennt (Für alle die diesen roten Faden gerne verfolgen würden: Stichwort Deja-Vu) und so stellten zwei Tore in der Schlussphase ein 4:1-Endresultat her, das zwar klarer klingt als die Partie am Ende war, aber dennoch ist der erste Kreisliga Sieg des FCE seit nunmehr 17 Jahren nicht unverdient und Blieskastel kann sich nicht beschweren, sondern nur über sich selbst ärgern, hatte man doch geführt, gepennt und wurde dann geschlagen, oder hat man sich etwa selbst geschlagen?
Was war nur los mit dem SC nach dem 1:0-Treffer, der ja eigentlich für eine breite Brust sorgen sollte? Völlig unverständlich warum man mit der Führung im Rücken nicht an die eigentlich recht ansehnlichen ersten 20 Minuten anknüpfte, sondern wieder in den alten halbherzigen Trott verfiel. Statt Souveränität auf Seiten des SC gab es nach dem 1:0 nur noch Stückwerk, wenige durchdachte Aktionen und man fühlte sich als Außenstehender doch schon arg an die Niedergailbach Partie in der Vorwoche erinnert und dieser Erinnerung war nicht gerade schön (Stichwort… sie wissen schon): Der SC hatte erneut keine, nicht einmal ansatzweise gefährlichen, Laufwege in der Offensivbewegung, hatte keinerlei erkennbare Staffelung, wenige Ideen und kam somit allenfalls nach Weitschüssen oder recht optimistischen langen Bällen zu Möglichkeiten. Chancen in den durchaus vorhandenen Überzahlsituationen? Die kann man so nicht kreieren und das nicht einmal gegen einen Gastgeber, dessen Defensive auch das eine oder andere kaum zu übersehbare Loch aufwies. Leichtfertige Abspielfehler und überhastete Aktionen sowohl am eigenen als auch am gegnerischen Strafraum brachten den SC allerdings nur selten in die Situation diese Möglichkeiten ausnutzen zu können. Bei Blieskastel krankt das Offensivspiel also bedenklich und es ist äußerst fraglich ob diese Defizite so schnell abzustellen sind. Allerdings sind die Offensivprobleme nicht die Einzigen in den Reihen des SC: Vier Gegentore in Erfweiler-Ehlingen sind auch nicht gerade ein Lobgesang auf die Defensivleistung des SC, auch wenn zwei davon in den Schlusssekunden fielen und somit nicht ganz in die Gesamtbetrachtung einbezogen werden können. Trotzdem: Das oben schon ausfürhlich erörtete Tor zum 1:1 ist ein Paradebeispiel, wie man sich selbst das Leben schwer machen kann und einen bis dato schwachen Gegner wieder selbst in die Partie zurückbringen kann.
Unterm Strich war die Partie des SC in Erfweiler-Ehlingen bei objektiver Betrachtung die konsequente Fortsetzung der schwachen Leistung in der Vorwoche, nicht mehr, nicht weniger… Nur dass nun eben dass passiert ist, was wohl niemand wahr haben wollte: Es gibt auch Gegner, die diese Fehler ausnützen und es ist eben doch nicht das Maß aller Dinge als Sieger vom Platz zu gehen, wenn man dann in der folgenden Partie die beobachteten Unzulänglichkeiten munter fortsetzt. Fakt ist: Die SC-Fans bekamen bis dahin zwei nicht gerade starke SC-Partien zu Gesicht und dabei waren die SC-Gegner nicht gerade die Top-Favoriten der Liga. Das Spiel des SC reist derzeit niemanden vom Hocker und man sollte nicht so naiv sein, die Partien nur nach dem Ergebnis zu beurteilen, denn wenn man das tut, dann schmerzt die Partie in Erfweiler umso mehr. Die beeindruckende Sieges-Serie des SC ist also gerissen und der SC auf dem Boden der Realität angekommen und man muss sich wohl eingestehen, dass man in der beeindruckenden Rückrunde der letzten Saison, ohne den Druck gewinnen zu müssen, vielleicht auch ein wenig über den eigenen Verhältnissen gespielt hat. Trotzdem ist diese Niederlage kein Beinbruch, genauso wenig wir der Sieg der Vorwoche Anlass zu Jubelarien war! Sondern vielmehr sollte der Saisonstart Anlass für das Abstellen der sich immer wieder wiederholenden Fehler geben. Nächste Woche kommt die DJK Ballweiler-Wecklingen II zum Gastspiel an die Florianstraße um man darf gespannt sein, was der SC seinen Fans dann präsentiert…