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2:3 - Cleverer FCH stürmt an Tabellenspitze    [Ändern]

 Das nachgeholte Gastspiel der Oberliga-Reserve aus Homburg in Blieskastel sollte für den SC am Ende nicht mit einem Happy-End enden. Vielmehr muss Blieskastel neben den Punkten auch Mittelfeldakteur Marco Fröhlich verloren geben...



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VERFASST VON Marc Schaber, 3. März 2010

Der Sparkassen-Jugend-Cup sorgte dafür, dass der SC Blieskastel-Lautzkirchen seine Partie des 22. Spieltages auf die Woche verlegt und somit zusammen mit vielen anderen Nachholpartien in der Region ein wichtiges Spiel zu bestreiten hatte. Die Oberliga-Reserve aus Homburg war zu Gast an der Florianstraße und witterte, obwohl man noch kein Spiel im neuen Jahr absolviert hatte, die Chance, sich am Spitzenreiter aus Gersheim vorbeizuschieben, hatte der SV doch schon zwei Spiele mehr absolviert und nur einen Punkt mehr auf dem Konto als Homburg. Die Chance also für den FCH, wieder an den Spitzenplatz zurückzukehren, wären da nicht die schlechten Erinnerungen aus dem Hinspiel, in dem seinerzeit der SC auf dem Jahnplatz in Homburg zu einem überraschenden Punktgewinn kam. Nun waren die Karten neu gemischt und es kam zum Rückspiel an der Florianstraße.





Für Blieskastel waren die Voraussetuungen wahrlich andere, konnte doch der SC aus zwei Spielen im Jubläumsjahr 2010 erst einen Zähler vom Remis gegen Beeden verbuchen und verlor in der Vorwoche ein wichtiges Sechs-Punkte-Spiel um den Klassenverbleib in Altheim. Nun war Blieskastel unter Druck und ein Punktgewinn gegen den sicherlich haushohen Favoriten vom FCH wäre für den SC auch für das angeschlagene Selbstvertrauen sicherlich Gold wert. Dementsprechend motiviert sollten die SCler also in das wichtige Flutlichspiel an der Florianstraße gehen. Auch wenn Experten mit einem FCH-Erfolg rechneten, so wollte Blieskastel die Außenseiterchance nutzen. Zunächst war es der FC 08 Homburg, der an diesem Mittwochabend neben einigen A-Jugendspielern die Altbekannten Panella, Di Dio Parlapoco, Stuhlberg und Keller ins Rennen schickte und die Initiative übernahm. Homburg hatte ein deutliches Plus an Ballbesitz und versuchte die Partie von Beginn an zu kontrollieren. Blieskastel dagegen kam erst nach einigen Minuten in die Gänge und die Taktik des SC war schnell klar: Hinten stand die Leonhardt-Elf sicher, ließ wenige Chancen zu und zwang die Oberliga-Reserve so zu Fehlpässen, die man mit schnellen Gegenstößen und Flankenwechseln überbrücken wollte. Immer wieder hatte der FCH mit diesem wirksamen Mittel des SC seine Probleme und offenbarte den einen oder anderen groben Stellungsfehler in der Defensive, den Blieskastel zu nutzen versuchte. Nach und nach wurde die Partie ausgeglichener und beim FCH ließ die Passgenauigkeit mehr und mehr nach. Dann aber folgten verhängnisvolle 60 Sekunden für den SC: Zwei eigentlich harmlose Schüsse von Panella und Di Dio Parlapoco landeten im SC-Tor und siehe da – trotz bis dahin ansehnlicher Leistung lag Blieskastel wie aus dem Nichts mit 0:2 im Hintertreffen. Ein denkbar unglücklicher Spielverlauf für den SC.





Erwartungsgemäß dauerte es einige Minuten, ehe Blieskastel sich von dem gleichermaßen kuriosen und ärgerlichen Doppelschlag erholte. Der SC wurde bis dahin nicht für seinen Kampf und die eigentlich souveräne Defensivleistung belohnt und rannte einem Rückstand hinterher. Blieskastel zeigte aber Herz und man merkte, dass der SC gewillt war, sich trotz des FCH-Doppelschlages nicht kampflos seinem Schicksal zu ergeben. Vielmehr war es nun der SC, der wieder versuchte, Druck zu machen und drei Minuten vor dem Pausenpfiff sollte man belohnt werden: Jörg Leonhardt war es, der den Ball für die Heimelf über die Linie drückte und damit zur Aufholjagd blies. Bis zum Seitenwechsel blieb es beim 1:2 aus SC-Sicht, aber irgendwie schien dieses Anschlusstor bei den SC-Fans Lethargie in Hoffnung umgewandelt zu haben und plötzlich war auch ein Punkgewinn oder gar ein Sieg des SC wieder durchaus im Bereich des Möglichen.





Homburg war natürlich gewillt, den Sieg, der gleichbedeutend mit der Tabellenführung war, zu verteidigen und versuchte so auch zu Beginn der zweiten Hälfte, den SC mit eigenem Ballbesitz vom FCH-Gehäuse fern zu halten. Es passte zu diesem Spiel, dass es eine Standardsituation war, die den FCH erneut mit zwei Toren davonziehen ließ. Fabio Di Dio Parlapoco köpfte eine präzise Ecke zum 3:1 ins Netz des SC-Tores und stellte damit den alten Abstand wieder her. Blieskastels Defensive machte bei diesem Gegentreffer nicht die beste Figur. Nun rannte der SC also erneut einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher, fand aber die richtige Antwort: Zunächst traf man nur das Aluminium, in der unmittelbar folgenden Spielsituation war es aber Patrick Stumpf, der für den SC auf 2:3 verkürzt. Nun war wieder Spannung in der Partie: Homburg hatte aufgrund der nun mit Martin Glasner offensiveren Ausrichtung des SC mehr Räume, die Chancenauswertung der Oberliga-Reserve ließ aber zu wünschen übrig.





So lief dem SC langsam aber sicher die Zeit davon, bis dann die 89. Minute folgte, die für einigen Gesprächsstoff sorgte: Zunächst war es ein langer Ball des SC, der von der FCH-Defensive zum eigenen Schlussmann geklärt wird. Unter den lauten Rückpassrufen berührt Stephan Heinrich im FCH-Gehäuse den Ball mit der Hand, das Spielgerät blieb aber weiter frei und es kam zu einer undurchsichtigen Situation, in der Marco Fröhlich hart einstieg. Nun lag es am Unparteiischen, das Geschehene zu interpretieren und seine Interpretation der Ereignisse stimmt nicht unbedingt mit der der SC-Fans überein: Eine rote Karte für Fröhlich und Freistoß für den FC 08 Homburg II sorgten für argen Protest von Seiten des SC. In der Nachbetrachtung kann man von einer harten Entscheidung und einer Szene, die man durchaus hätte anders interpretieren können, sprechen. Trotzdem stand Blieskastel nun mit 10 Akteuren da und die Lage war einige Minuten vor dem Spielende fast aussichtslos. Homburg hatte nun Konterchancen, erhöhte Blieskastel doch das Risiko, um doch noch einen Punkt zu ergattern. Am Ende sollten aber auf beiden Seiten keine weiteren Treffer mehr fallen und es blieb beim unterm Strich verdienten FCH-Erfolg.





Am Ende steht Blieskastel mal wieder mit leeren Händen da: Zwar zeigte man über weite Strecken eine sehr ansprechende Leistung, aber wieder waren es individuelle Patzer in wichtigen Szenen und auch ein wenig die fehlende Kaltschnäuzigkeit, die dazu führten, dass das eigene Punktekonto weiter stagniert. Homburg dagegen bot bei weitem keine überragende Leistung, war aber in vielen entscheidenden Szenen einfach abgezockter als der SC. Da hilft es aus SC-Sicht auch nichts, mit der sicherlich unglücklichen Entscheidung des Unparteiischen in der Schlussminute zu hadern, denn alle „Hätte-wäre-wenn“-Spekulationen bessern das SC-Punktekonto auch nicht auf. Vielmehr gilt es nun, das Positive aus diesem Spiel zu ziehen und auch davon gab es einiges: Der SC kämpfte auch nach den bitteren Rückschlägen in Durchgang eins weiter und gab sich nie auf. Auch viele der SC-Angriffe sahen mehr als nur vielversprechend aus. Blieskastel muss diesen Kampfgeist nun auch in Bierbach an den Tag legen, denn dann wird auch das Glück den SC irgendwann wieder küssen, auch wenn man wohl länger auf den rot-gesperrten Marco Fröhlich verzichten muss. In der Tabelle hat das Spiel für beide Teams unmittelbare Folgen: Blieskastel rutscht auf Platz 14 der Tabelle ab und steckt tiefer denn je im Abstiegskampf. Der FC 08 Homburg II dagegen darf die Tabelle wieder von ganz oben begutachten und übernimmt mit 45 Punkten die Tabellenspitze. Für den SC gibt es nun nur noch ein Ziel: Möglichst schnell möglichst viele Punkte zu holen, denn sonst steuert man ganz schweren Zeiten entgegen.





Nächste Woche geht es für den SC bereits Samstags zur Sache, dann steht das Derby in Bierbach an: Die Erste kämpft ab 16:00 Uhr im Lokalkampf um wichtige Punkte, die Zweite spielt bereits um 14:15 Uhr.





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Autor:
Marc Schaber, 3. März 2010

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