Es ist eine eindrucksvolle Bilanz, die der SC Blieskastel-Lautzkirchen nach einem zuletzt schleppenden Start ins Jubiläumsspieljahr 2009/2010 nun vorzuweisen hat. Die „jungen Wilden“ des SC kommen langsam aber sicher in Fahrt und 10 Punkte aus den letzten vier Spielen sind ein deutlicher Fingerzeit in Richtung der Konkurrenz im Abstiegskampf. Blieskastels Fans wird ein Blick auf die Tabelle erleichtern, schob sich doch der SC durch den jüngsten Sieg gegen den Mitkonkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib aus Walsheim sogar auf den 10ten Tabellenplatz vor. Aber Vorsicht ist geboten, denn der so schöne Schein trügt ein wenig: Zwar konnte Blieskastel den Abstand zu den Abstiegsplätzen auf vier Punkte ausbauen, aber vier Punkte sind bei noch ausstehenden sieben Spielen alles andere als ein Polster auf dem man sich ausruhen sollte. Vielmehr bedarf es wohl noch einiger Punkte um die Abstiegsränge endgültig nur noch aus der Ferne begutachten zu dürfen. Punkte gibt es im Fußball aber bekanntlich nur für Siege und nur die sind in dieser heißen Phase der Saison etwas wert. Nun, da Blieskastel sich etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen konnte stand schon die nächste schwere Aufgabe auf dem Programm: Blieskastel musste zum Gastspiel nach Ommersheim reisen und wenn möglich den einen oder anderen Punkt von dort entführen.
Eine 1:2-Niederlage in Limbach sorgte vor Wochenfrist dafür, dass der TuS nun punktgleich mit dem SC in der Tabelle platziert ist. Allerdings darf man bei dieser Statistik nicht verschweigen, dass Ommersheim noch zwei Nachholspiele im Rücken hat und, entsprechende Ergebnisse vorausgesetzt, durchaus noch den einen oder anderen Platz gutmachen kann. Für Ommersheim verlief der Start ins neue Kalenderjahr sicherlich alles andere als glücklich: Von Spielabsagen geplagt dauerte es lange, ehe man zum ersten Mal das Spielgerät durch die Gegend schießen durfte, dann setzte es aber einige Rückschläge und so konnte man bis dato erst einen Sieg im neuen Jahr feiern. Dennoch wird Ommersheim auch gegen den SC top motiviert zur Sache gehen und Historiker werden sich daran erinnern, dass Spiele in Ommersheim für den SC in den letzten Jahren alles andere waren, als schöne Vereinsausflüge. Vielmehr ärgerte der TuS den SC in regelmäßigen Abständen und genau das wird auch in diesem Jahr das Ziel des TuS sein. Auch Blieskastel dürfte es aber an Motivation nicht fehlen, könnte man doch mit einem Sieg eine großen Schritt in Richtung Klassenverbleib machen und zur neuen Saison würden die Karten dann vielleicht ganz neu gemischt. Jetzt hieß es aber erst beim Wochenspiel in Ommersheim zu bestehen und der Konkurrenz wichtige Punkte wegzuschnappen, denn am Ende zählt nur ob man über oder unter der berühmten roten Linie steht, wenngleich man noch nicht weiß wo diese Linie anzusetzen ist.
Die rund 100 Zuschauer wurden aber von der ersten Minute nicht unbedingt dafür belohnt, das heimische Sofa verlassen zu haben: In Ommersheim entwickelte sich eine Partie, die Fußball in seiner rudimentärsten Form zu bieten hatte: Viele Zweikämpfe, viele hohe Bälle und wenige Torchancen prägten eine Partie ohne viele Höhepunkte. Kaum einmal gelangen den beiden Teams auf einem zugegebenermaßen schwer zu bespielenden Hartplatz Ballstafetten und noch viel seltener wurden die Offensivbemühungen von einem Abschluss gekrönt. Es war ein Spiel ohne Hingucker, das ein wenig unmotiviert vor sich hin plätscherte. Es ist kein Geheimnis, dass gerade in solchen Partien oftmals die Standardsitutionen für Torgefahr sorgen. So sollte es auch an diesem Abend kommen: Eine Freistoßflanke der Hausherren segelte in der ersten Minute der Nachspielzeit des ersten Durchgangs in den SC-Strafraum, fand dort zunächst keinen Abnehmer, konnte aber von der SC-Defensive nicht geklärt werden und fand am Ende über sehr verschlungene Wege nach einem Blaumeiser-Schuss den Weg ins SC-Gehäuse. 1:0 hieß es also für die Gäste und für den SC kam dieser Rückschlag zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, wäre es doch fast mit einem torlosen Remis in die Kabinen gegangen. Das was die Zuschauer über 45 Minuten nicht zu Gesicht bekamen, sollte nun in der aufgrund einer langen Verletzungsunterbrechung üppigen Zugabe der ersten Halbzeit geboten werden: Es entwickelte sich eine turbulente Schlussphase einer müden ersten Halbzeit, die am Ende zur entscheidenden Phase dieser Partie werden sollte. 200 Sekunden lag das 1:0 für die Hausherren zurück, als es erneut ein Freistoß war, der dem SC das vorläufige und wie sich herausstellen sollte den endgültigen K.O. versetzen sollte: Wieder war es in der letzten Szene des ersten Durchgangs ein Freistoß, diesmal von halblinker Position getreten von Tobias Jene, der in dieser Situation an Freund und Feind vorbei den direkten Weg ins SC-Tor fand. 200 Sekunden und zwei Tore entschädigten somit kurz vor der Pause für ein nicht besonders sehenswertes Fußballspiel. Dem SC missfiel diese Entwicklung unmittelbar vor dem Pausentee natürlich sichtlich, ging man doch nun statt mit einem 0:0-Remis mit einem deutlichen Rückstand in die Pause und jedem war klar, dass es schwer werden würde gegen eine gut geordnete Heimelf ins Spiel zurückzufinden.
Der SC war nun gefordert um hier nach dem Doppel-Rückschlag vor der Pause wenigstens etwas Zählbares aus Ommersheim zu entführen und verstärkte die Offensivbemühungen, dennoch waren die Hausherren nun klar das spielbestimmende Team und erspeilten sich erste Chancen. Das Spiel wurde nun von Minute zu Minute hitziger und ruppiger und der Mann in Schwarz war nun gefordert, die Szenerie zu beruhigen. Einige umstrittene Entscheidungen auf beiden Seiten sorgten dann aber schnell dafür, dass die Stimmung weiter grenzwertig war. Trotzdem beließ es der Unparteiische bei Verwarnungen. Fußball wurde dagegen nur selten geboten: Harder rettete den SC gleich zwei Mal vor der Vorentscheidung. Auf der anderen Seite tat sich der SC bei seinen spärlichen Offensivbemühungen weiter schwer und allenfalls die Fans von Fehlpässen kamen auf ihre Kosten. Blieskastel ließ die Spielfreude der letzten Spiele vermissen und tat sich sehr schwer Torchancen zu kreieren. Auch die sonst so gefährlichen Standardsituation des SC waren an diesem Tag weitestgehend harmlos, was dazu führte, dass Blieskastel langsam aber sicher die Zeit davonlief. Der SC versuchte nun alles, mehr als zwei Schüsse ans Außennetz des TuS-Tores kamen aber nicht dabei heraus und so ging es ohne SC-Tor in die letzten Minuten. Blieskastel ließ nun trotz verstärkter Offensivbemühungen und offensiverer Ausrichtung Torgefahr vermissen. So war es für die zweikampfstarken Ommersheimer ein Leichtes, den SC vom eigenen Tor fernzuhalten und bei Gegenstößen sein Glück zu versuchen. So blieb es am Ende bei einen durchaus verdienten 2:0-Erfolg des TuS, in einer Partie, die am Ende nur eine Hand voll Höhepunkte zu bieten hatte und sich binnen 200 Sekunden in der vier minütigen Nachspielzeit der ersten Halbzeit entschied. So ist es im Fußball manchmal und wie sooft entschieden die Standardsituationen diese Partie.
Unterm Strich ließ der SC nach den zuletzt ansehnlichen Auftritten gegen Walsheim, Rohrbach, Reinheim und Blickweiler einiges zu wünschen übrig. Blieskastel war in den zwei am Ende entscheidenden Situationen dieser nicht gerade von Höhepunkten gesegneten Partie zu unkonzentriert und wurde am Ende mit der ersten Niederlage nach vier ungeschlagenen Spielen bestraft. Auf einem schwer zu bespielenden Platz zeigte der SC zwar in vielen Situationen zu wenig Spielwitz um die TuS-Defensive ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Das Zustandekommen dieser Niederlage ist für den SC unterm Strich sicherlich unglücklich, unterm Strich geht der TuS-Erfolg aber in Ordnung, denn in einem unglaublich schwachen Spiel war es am Ende die Elf des TuS, die in den spielentscheidenden Situationen den wacheren Eindruck machte.
Am Ende von 90 Minuten Fußball ohne Höhepunkte und Glanzlichter muss Blieskastel also mit leeren Händen die Heimreise antreten und ist gezwungen am Wochenende mit gemischten Gefühlen auf die Spiele der Konkurrenz zu blicken. Blieskastel muss sich bewusst sein, dass der Klassenerhalt trotz der jüngsten „Erfolgsserie“ noch lange nicht in trockenen Tüchern ist und auch wenn die Niederlage beim TuS sicherlich kein Beinbruch ist, so ist die logische Konsequenz dieser Niederlage dennoch für jeden ersichtlich: Den oder die Punkte, die man in Ommersheim auf der Strecke ließ wird man nun woanders oder gegen andere Gegner holen müssen, denn 40 Punkte wird man am Ende benötigen um auch in der Saison 2010/2011 in Blieskastel Bezirksliga-Fußball bewundern zu dürfen, der sicherlich auch mal schöner aussieht als an diesem nicht gerade denkwürdigen Donnerstag in Ommersheim.
Am nächsten Spieltag geht es dann wieder wie gewohnt am Sonntag zur Sache: Blieskastel empfängt dann auf eigenem Platz den Tabellendritten aus Gersheim: Die Erste kämpft am 15:00 Uhr um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib, während die Zweite schon um 13:15 Uhr spielt, allerdings tritt Gersheims Reserve ohne Wertung an.