Die Taschenrechner glühen derzeit wohl in den meisten Klassen des Landes und vielerorts haben die Spieler, Verantwortlichen und Fans die Fragezeichen in den Gesichtern stehen, wenn es darum geht wer und vor allem wie viele Teams die Klasse verlassen müssen. Natürlich ist die Aus- und Abstiegsreglung fast schon eine Wissenschaft, dennoch lässt es sich recht leicht ergründen unter welchen Umständen wie viele Teams den Gang in eine andere Klasse antreten. Ob sie das freiwillig und mit einem Autokorso tun, wenn es nach oben geht, oder gezwungenermaßen mit einer Träne in den Augen, das sei dahin gestellt, fest steht: Die Fluktuation in den Spielklassen war noch nie so groß wie in diesem Jahr und während die einen hoffen, dass sie der Aufstieg trifft fürchten andere das Damoklesschwert des Abstiegs, das in vielen Klassen über fast der Hälfte der Team schwebt.
Wer jubelt und...
...wer weint am Saisonende? Das ist die entscheidende Frage...
Auch die Fans der Kreisliga A Bliestal und der Bezirksliga Homburg fragen sich natürlich, wie die Auf- und Abstiegsreglung funktioniert. Grund genug für SCB-Online endlich Klartext zu reden und den Spekulationen ein End zu machen, denn: So läuft der Auf- und Abstieg!
Beginnen wir zunächst mit der Kreisliga A Bliestal, weil sich dort die Problematik des Abstiegs nicht stellt. Die Frage ist nun eine andere und zwar: Wer darf den Weg in die Bezirksliga antreten?
Kreisliga A Bliestal:
Die Kreisliga A Bliestal scheint ihren Meister mit der SVG Bebelsheim-Wittersheim scheinbar schon gefunden, dahinter ist aber ein unerbittlicher Drei-Kampf um den Relegationsplatz zwei entbrannt, der an Spannung kaum zu überbieten ist. Wer steigt also auf und wer schaut bei der Relegation nur zu?
Absteiger:
Die Zahl der Absteiger ist in der Kreisliga A Bliestal erfreulich leicht zu beziffern und kann ohne lange Umschweife auf den Punkt gebracht werden. Warum? Ganz einfach deshalb weil es keine Absteiger gibt: Aus den Kreisligen A steigen keine Mannschaften ab.
Aufsteiger:
Bei den Aufsteigern sieht es da ein wenig anders aus, aber auch hier ist die Lage übersichtlicher als in anderen Klassen. Beschäftigen wir uns zunächst mit dem Meister:
Meister:
Der Meister der Kreisliga A Bliestal steigt direkt und ohne Relegationsspiel in die Bezirksliga auf. Das gleiche gilt für den Meister der Kreisliga A Saarpfalz, der ebenfalls ohne Umschweife in die Bezirksliga Homburg aufsteigt.
Vizemeister:
Der Vizemeister der Kreisliga A Bliestal muss wie alle anderen Vizemeister der Kreisligen in die Relegation. Diese läuft wie folgt ab: Im Nordosten bestreiten die Tabellenzweiten folgende Relegationsspiel, von denen nur der jeweilige Sieger in die Bezirksliga aufsteigen darf:
Zweiter Kreisliga A Schaumberg – Zweiter Kreisliga A Weißelberg
Zweiter Kreisliga A Ill/Theel – Zweiter Kreisliga A Höcherberg
Zweiter Kreisliga A Bliestal – Zweiter Kreisliga A Saarpfalz
Im Südwesten gibt es sieben Kreisligen A, daher ist der Modus ein wenig anders: Drei der sieben Vizemeister dürfen den Aufstieg bejubeln und werden in folgendem Modus ermittelt: Die erste Begegnung wird ausgelost, wobei der Sieger zusammen mit den restlichen Tabellenzweiten die gleiche K.O.-Runde wie im Nordosten bestreitet.
Tabellendritte:
Die Tabellendritte in den Kreisligen A haben keine Chance auf ein Relegationsspiel! Einzige Möglichkeit doch in die Relegation zu kommen ist wenn man punktgleich mit dem Tabellenzweiten auf Rang drei (oder auch vier oder mehr) steht und die Platzierung in einem Entscheidungsspiel um Platz Zwei ermittelt werden muss. Fakt ist aber auch nach den Platzierungsspielen: Wer am Ende der Saison Dritter ist kommt nicht in die Relegation und hat keine Chance auf den Aufstieg.
Die Situtaion in den Kreisligen ist also eindeutig und vor allem nicht von Ergebnissen und Platzierungen in dne oberen Klassen abhängig. In der Bezirksliga sieht es da ganz anders aus, denn dort muss man nach oben schauen und viel rechnen um Klarheit über die Abstiegssituation zu erhalten.
Bezirksliga Homburg:
Auch die Bezirksliga Homburg lebt derzeit von einer unglaublichen Spannung sowohl im Kampf um den Titel als auch am unteren Tabellenende. So kommt es, dass viele schon den Taschenrechner ausgepackt haben, aber was gibt es eigentlich zurechnen? Wie sind die Regularien in den Bezirksligen?
Aufsteiger:
Meister:
Der Meister der Bezirksliga Homburg steigt automatisch, wie die beiden anderen Bezirksliga-Meister im Nordosten in die Landesliga Nordost auf.
Vizemeister:
Die drei Vizemeister der Bezirksligen im Nordosten haben automatisch einen Platz in der Relegation sicher. Im Südwesten läuft es exakt genauso.
Tabellendritte:
Der jeweils beste Tabellendritte aus den drei Bezirksligen im Nordosten (und Südwesten) bekommt einen Platz in der Relegationsrunde um den Aufstieg in die Landesliga Nordost (bzw. Südwest).
Die Relegation:
Der Modus der Relegation um den Aufstieg in die Landesliga ist denkbar einfach: Die vier Vereine (3 Vizemeister + 1 Tabellendritter) werden in einen Lostopf geworfen und es werden zwei Partien ausgelost. Die jeweiligen Sieger bestreiten das Endspiel um den Aufstieg, der Sieger dieses Endspiels steht in der jeweiligen Landesliga. Der Tabellendritte hat also exakt die gleichen Chancen in der Relegation wie die drei Tabellenzweiten.
Absteiger:
Der Abstieg in den Bezirksligen ist eine der meisten diskutierten Fragen im Saarfußball, dabei ist es eigentlich ganz einfach, wenn man außer Acht lässt, dass die Konstellation in den Klassen über der Bezirksliga natürlich die Anzahl der Absteiger beeinflusst, was uns zu einigen Fallunterscheidungen zwingt. Die Zahl der Aufsteiger aus den Kreisligen A Bliestal und Saarpfalz ist dabei unabhängig vom Ausgang der Relegationsspiel bei 3 konstant (2 Meister + 1 Vizemeister). Wir betrachten im Folgenden die Bezirksliga Homburg, die Konstellation ist für die restlichen fünf Bezirksligen allerdings exakt gleich:
Ein Aufsteiger in die Landesliga:
Je nach Ausgang der Relegationsspiele steigt entweder nur der Meister oder ein weiteres Team aus der Bezirksliga in die Landesliga auf. Wir betrachten nun den Fall das sowohl der Tabellenzweite als auch der Tabellendritte der Bezirksliga Homburg nicht in die Landesliga Nordost aufsteigen, es also nur einen Aufsteiger (den Meister) in die Landesliga Nordost gibt. In diesem Fall gibt es zwei mögliche Konstellationen:
Fall 1: Es gibt einen Absteiger aus der Landesliga Nordost in die Bezirksliga Homburg. In dieser Konstellation gibt es
drei Absteiger aus der Bezirksliga Homburg.
Fall 2: Es gibt zwei Absteiger aus der Landesliga Nordost in die Bezirksliga Homburg. In dieser (und nur in dieser) Konstellation gibt es
vier Absteiger aus der Bezirksliga Homburg.
Zwei Aufsteiger in die Landesliga:
Je nach Ausgang der Relegationsspiele für die Landesliga können auch zwei Mannschaften aus der Bezirksliga Homburg in die Landesliga Nordost aus (1 Meister + 1 Zweiter ODER 1 Drtitter). Auch in diesem Fall gibt es zwei mögliche Konstellationen:
Fall 1: Es gibt einen Absteiger aus der Landesliga Nordost in die Bezirksliga Homburg. In dieser (und nur in dieser) Konstellation gibt es
zwei Absteiger aus der Bezirksliga Homburg.
Fall 2: Es gibt zwei Absteiger aus der Landesliga Nordost in die Bezirksliga Homburg. In dieser Konstellation gibt es
drei Absteiger aus der Bezirksliga Homburg.
Halten wir also fest: Für den Abstieg aus de Bezirksligen gibt es zwei Konstellationen mit drei Absteigern und jeweils eine Konstellation mit zwei oder vier Absteigern. Man sollte als im unteren Tabellenkeller durchaus mit dem „Worst-case-Szenario“ rechnen:
Die genaue Anzahl der Absteiger hängt also von einigen Faktoren ab, auch von solchen, die man aus Bezirksliga Sicht nicht beeinfluss kann, denn die Anzahl der Landesliga-Absteiger (zwei bis vier) beeinflusst die Anzahl der Bezirksliga-Absteiger, wohingegen diese wiederum von der Anzahl der Verbandsliga- (zwei bis fünf) und Saarlandliga-Absteiger (eins bis vier) beeinflusst wird und ganz oben in der Liste der Fragezeichen steht die Anzahl der Absteiger aus den Oberligen. Die Zahlenschlüssel der Landesliga, Verbandsliga und Saarlandliga geben Aufschluss darüber, wer wann absteigen muss:
Derzeit kann man sich also nicht guten Gewissens auf eine genaue Anzahl der Absteiger aus der Bezirksliga Homburg festlegen, gibt es doch eine Vielzahl von Unsicherheiten, die über Wohl und Weh der Teams entscheiden können. Die Situation in den Kreisligen ist dagegen einfacher hängt sie doch in keinster Weise von den Konstellationen in den darüber liegenden Klassen abhängig sondern schon jetzt festgelegt. Wie die Situation in den auch für die Bezirksliga wichtigen Klassen derzeit ist, das zeigt ein Blick auf die Tabellen dieser Klassen:
Landesliga Nordost: (Stand 15. April 2010)
Verbandsliga Saar: (Stand 15. April 2010)
Saarlandliga: (Stand 15. April 2010)
Will man doch Daumen drücken, so sollte man hoffen, dass der (oder einer der beiden) Homburg-Vertreter in der Relegation den Aufstieg in die Landesliga schafft und gleichzeitig nur ein Team aus der Landesliga in die Bezirksliga Homburg absteigen wird. Hoffen hilft also, was aber sicherlich sowohl im Auf- als auch im Abstiegskampf am besten hilft ist Punkten, denn allzu viel Rechnen lenkt nur vom Wesentlichen ab und das ist und bleibt trotz aller Spielereien der Fußball und der wird nicht mit Rechenschiebern gespielt, denn wie sagte Karl-Heinz Rummenigge doch so schön zum erfolgreichsten Mathe-Lehrer der Trainer Geschichte Ottmar Hitzfeld: „ Fußball ist keine Mathematik…“ Oder etwa doch?