Die zuletzt stetig nach oben zeigende Formkurve des SC bekam am vergangenen Spieltag in Ommersheim einen kleinen Knick und zeigte auf, dass man zum Einen noch lange nicht in einer Situation ist in der man sich ausruhen kann und zum Andren noch viel Arbeit bevorsteht, ehe man den Klassenverbleib in der Bezirksliga Homburg feiern kann. Die Konkurrenz mochte es mit dem bereits am Donnerstag spielenden SC dabei aber wahrlich gut, verlor Blieskastel doch im Abstiegskampf trotz der Auswärtsniederlage kaum an Boden. Der Ausrutscher blieb also weitestgehend unbestraft andererseits wird man sich umso mehr ärgern, dass man mit einem Sieg nicht endgültig „Auf Wiedersehen“ zu den Abstiegsrängen sagen konnte. Es heißt also weiter wachsam bleiben und eine Aufgabe nach der anderen konzentriert und fokussiert anzugehen. Die nächste Aufgabe stand an diesem Wochenende wieder auf eigenem Platz auf dem Programm, wo der SC den Wintermeister vom SV Gersheim zum drittletzten Heimspiel der Saison empfing.
Gersheim kam aber wahrlich angeschlagen nach Blieskastel und vom Glanze des einstig so souveränen Wintermeisters war in der Rückrunde nichts zu spüren. Auch in der Tabelle manifestierte sich die zuletzt nach unten zeigende Formkurve des SC darin, dass der SVG nur noch auf dem fünften Tabellenplatz wiederzufinden war. Dennoch war es gerade ein Spiel wie das gegen den SC Blieskastel-Lautzkirchen, das Gersheim in der jetzigen Situation dazu nutzen wollte um die Wende herbeizuführen. Gersheim war angeschlagen, hatte aber immer noch eine schlagkräftige Truppe aufzubieten, die dem SC alles abverlangen würde. Blieskastels Ziel war dagegen ebenfalls klar: Den wankenden SVG auf die Bretter zu schicken und dabei wichtige Punkte im Abstiegskampf zu sammeln war die Devise, die aber natürlich leichter formuliert, denn durchgeführt war, gab es doch schon im Hinspiel eine deftige 0:3-Schlappe für den SC. Nun ging es also in die nächste Runde und man durfte gespannt sein ob Blieskastel auf dem heimischen Kunstrasen erneut wichtige Punkte sammeln konnte.
Das wichtige Heimspiel gegen die zuletzt formschwachen Gäste aus Gersheim nahm für den SC gleich von der ersten Minute an nicht die erwünschte Entwicklung: Blieskastel stand viel zu weit von den Gegenspielern entfernt und bot den kombinationsstarken Gästen zu viel Raum. So kam es, dass es nur 200 Sekunden dauerte, ehe es Eric Klein war, der die Gäste per Kopf nach einer Standardsituation mit 1:0 in Front brachte. Die bekannte Stärke der Gäste bei Standardsituationen ist scheinbar noch nicht in Blieskastel angekommen. Es galt also einen frühen Rückstand zu verdauen und Blieskastel hatte zunächst die richtige Antwort parat, als Julian Müller nach 14 Minuten zum 1:1 ausgleichen konnte. Die Partie war nun wieder offen, Blieskastel beging aber weiter zu viele leichtsinnige Fehler: Nur allzu oft verlor man in der Offensivbewegung den Ball und schaffte es dann nicht schnell genug auf die Defensive umzuschalten. So kam es, dass Tristan Weiser die SVG nach 18 Minuten in Front brachte, bevor sein Namensvetter Fabian Weiser nur 250 Sekunden später fast eine Kopie dieses Treffers auf der anderen Seite erzielte. Die Rückwärtsbewegung des SC war in beiden Situationen unterirdisch schlecht und so hatte es Gersheim leicht einen großen Schritt Richtung Auswärtspunkt zu gehen. Blieskastel kam aber in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs durch Daniel Fuhrmann nochmals ran und so wuchs bei den SClern wieder die Hoffnung, dass man heute vielleicht doch noch etwas Zählbares an der Florianstraße behalten könnte.
Aber Blieskastel sollte genauso unglücklich in den zweiten Durchgang starten, wie schon in den ersten: Vier Minuten waren gespielt, als eine Flanke von Tristian Weiser zum 4:2 im Kasten des SC landete. Erneut ein bitterer Rückschlag für den SC, erneut entstand dieses Tor aber durch einen schlimmen Fehler im Aufbauspiel und erneut rannte man einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher. Es entwickelte sich eine Partie in der Gersheim clever den Ball und den Gegner laufen ließ und Blieskastel die Mittel fehlten, die sichere SVG-Defensive ernsthaft zu gefährden. So lief Blieskastel langsam aber sicher die wertvolle Zeit davon und von Minute zu Minuten wurden die Aktionen des SC nervöser. Es schien, als würde Blieskastel in vielen wichtigen Situationen immer exakt die falsche Entscheidung treffen. Weiter produzierte man viele Ballverluste und nur allzu selten kam es zu echten Strafraumszenen bei denen die Gäste durchatmen mussten. Blieskastels Versuche dem Spiel die entscheidenden Wende zu verleihen blieben bis zur letzten Minute unbelohnt: Eich abgefälschter Stumpf-Weitschuss landete im SVG-Gehäuse und so hatten die SC-Fans in der vierminütigen Nachspielzeit die Hoffnung auf einen Punkt aus diesem Heimspiel. Aber auch diese Hoffnung wurde enttäuscht: Blieskastel verlor am Ende 3:4 und man muss weiter zittern, wenn man den Blick auf die Tabelle wagt.
Blieskastels Leistung an diesem Sonntag gegen Gersheim war wie schon die Partie in Ommersheim ein deutlicher Rückschlag und das nicht nur aufgrund des Resultates. Auch gegen Gersheim lief beim SC in der Offensive nur wenig zusammen und immer wieder waren es Nachlässigkeiten, die einen um den Lohn der Arbeit brachten. Während einige Kunststückchen beim Kantersieg gegen Walsheim noch schön anzusehen waren, so brachten exakt diese Spielereien den SC gegen Gersheim und etwas Zählbares. Blieskastel war trotz der angespannten Tabellensituation oft zu ballverliebt und bot zu viele Unsicherheiten im Aufbauspiel und der Verteidigung, als dass man es verdient gehabt hätte an diesem Sonntag auch nur einen Punkt mitzunehmen. Anders dagegen der SV Gersheim, der mit cleverem Spiel dem SC geschickt die Zähne zog und die offensichtlichen Defizite des SC geschickt und wirkungsvoll zumeist zum exakt richtigen Zeitpunkt ausnutze.
Alle Satzkonstruktionen im Konjunktiv helfen dem SC aber derzeit nicht weiter: Nachdem die Konkurrenz dem SC nicht wie am vergangenen Wochenende den Gefallen tat im Gleichschritt mit dem SC zu patzen und Punkte zu lassen wird die Situation für Blieskastel nun zusehends brisanter: Für Blieskastel stehen nun fünf Endspiele an und eines ist wichtiger als alles andere: Blieskastel muss voll motiviert in diese Spiele gehen, denn es geht längst um mehr als um Punkte, es geht um den Klassenerhalt und die sportliche Zukunft des SC und eine solche Situation kann man nur dann überstehen, wenn man als Team über 90 Minuten mit voller Konzentration zur Sache geht und alles was man hat in die Waagschale wirft um den sportlichen Super-GAU zu verhindern. Noch hat man fünf Chancen und kann aus eigener Kraft den Klassenverbleib unter Dach und Fach bringen, aber damit wird man schon am Mittwoch in Bierbach 90 Minuten alles geben müssen!
Schon in wenigen Tagen geht es für den SC in die nächste Runde: Am Mittwoch reist man zum Nachholspiel beim Derby in Bierbach. Anstoß für die Erste ist um 19:00 Uhr, die Zweite spielt dann einen Tag später am Donnerstag beim BFC.