Was für ein unglaubliches Spiel ereignete sich da am Mittwoch in Bierbach? Noch immer schlottern den SClern die Knie und noch immer pocht das Herz, wenn man an diese unglaublichen 90 Minuten Fußball zurückdenkt, in denen sich der SC am Rande des Abgrundes befand, sich aber am Ende mit den eigenen Händen aus dem Schlamassel befreite. Ein Last-Minute-Sieg für den SC in einem Derby, der schöner nicht hätte sein können, entriss man doch den Hausherren in letzter Minute den sicher geglaubten Sieg und als man sich kaum über den Ausgleich gefreut hatte war es Sven Sandmeyer, der mit seinem Treffer zum 3:2 in der Nachspiel für wahre Jubelstürme beim SC sorgte, die man so selten gesehen hat. Blieskastel ist also spätestens seit diesem denkwürdigen Mittwochabend in Bierbach im Freudentaumel, nun ist aber Vorsicht geboten! Sicherlich war der Sieg beim BFC unglaublich wichtig und gerade bei den Begleitumständen dieser bisweilen unglaublichen Partie wunderschön, dennoch galt es nun sich auf die nächsten Aufgaben zu konzentrieren, denn die vier anstehenden Spiele waren allesamt Endspiele und schon vier Tage nach dem fulminanten Sieg im Derby in Bierbach war von den SClern wieder höchste Konzentration gefordert, reiste man doch zum schweren Gastspiel zum Tabellenachten aus Schwarzenbach.
Erneut also ein wichtiges Spiel für den SC und es galt den Auftrieb aus Bierbach mitzunehmen und zu nutzen um sich womöglich noch weiter aus dem Abstiegskampf zu entfernen. 37 Punkte hatte der SC auf dem Konto, um aber einigermaßen beruhigt nach unten blicken zu können bedürfte es wohl am Saisonende ob der kuriosen Konstellation mehr als 40 Zähler und die galt es nun peu à peu einzusammeln. Der SV Schwarzenbach konnte am vergangenen Wochenende beim 1:1-Remis gegen die Saarlandliga-Reserve aus Limbach einen Punkt auf dem heimischen Rasenplatz behalten. Für Schlagzeilen sorgte dagegen Spielertrainer Serafino Russo, der zum Ende der Saison zum SV Beeden wechseln wird, dort aber nur als Spieler zu Werke gehen wird. Auch Blieskastels Neuzugang Yves Klein konnte sich schon im Derby in Bierbach beweisen und nun galt es für den SC den nächsten Schritt in Richtung Klassenverbleib zu gehen, denn das Ziel hatte man vor Augen, erreicht hatte man es aber noch lange nicht.
In Schwarzenbach erlebten die Zuschauer ein Spiel, das nur wenige spielerische Höhepunkte zu bieten hatte, vielmehr bestimmen viele Zweikämpfe und Ballverluste auf einem Rasenplatz in grauenhaftem Zustand die Partie, die sich zumeist im Mittelfeld abspielte. Beide Mannschaften kamen in der Anfangsphase nur allzu selten zu zwingenden Offensivaktionen und nur wenige Male mussten die beiden Schlussmänner eingreifen. Erste brenzlige Situationen sorgten dann Mitte des ersten Durchgangs für Aufschreie bei den Zuschauern auf beiden Seiten, das erste Tor ließ aber weiter auf sich warten. Bei hochsommerlichen Temperaturen sahen die Zuschauer einen mäßigen Sommerkick, bei dem es bis zur Pause nicht einmal Tore zu sehen gab. So ging es torlos in die Pause und oft wurde schon gemutmaßt, dass dieses Spiel mit dem torlosen Remis seinen Endstand gefunden hatte, aber sie sollten eines besseren belehrt werden.
Der zweite Durchgang begann zunächst ähnlich träge wie der erste, Blieskastel hatte aber die größte Chance, als Julian Müller alleine auf den Weg in Richtung SVS-Gehäuse geschickt wird, allerdings am Platz scheitert und die Großchancen leichtfertig vergibt. Auf der anderen Seite wurden auch die Gäste zusehends munterer und nach 57. Minuten war der Torbann gebrochen: Bei einer Freitsoßflanke sieht Blieskastels Defensive sehr unglücklich aus und ein Eigentor führt zur 1:0-Führung der Russo-Truppe. Blieskastel war nun gefordert, wollte man nicht ohne Punkte im Gepäck die Heimreise antreten. Coach Leonhardt reagiert auf die neue Situation und brachte sich selbst und Rouven Reinhard in die Partie. Blieskastel wurde nun munterer und hatte weitere Tormöglichkeiten, die man aber teilweise kläglich vergab. Auf der anderen Seite zeigte man im Spielaufbau die altbekannten Schwächen und Unkonzentriertheiten. Gerade als man das Gefühl hatte Blieskastel könne in der Schlussoffensive Akzente setzen war es eben ein solcher Faux-Pas, der den SVS auf die Reise ins SC-Tor schickte. Werner Heiler bedankte sich brav und netzte zur 2:0-Vorentscheidung ein. Blieskastel hatte sich einmal mehr um den Lohn gebracht und lag nun recht aussichtlos beim SV Schwarzenbach zurück. Dann aber ein Hoffungsschimmer am Horizont für den SC: Julian Müller wird im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht und Coach Jörg Leonhardt verwandelt den fälligen Foulelfmeter souverän zum 2:1-Anschlusstreffer und sorgte für eine Schlussoffensive des SC. Blieskastel kämpfte nun um wenigstens einen Punkt aus Schwarzenbach zu entführen. Dann waren es aber erneut die immer wiederkehrenden Unkonzentriertheiten die beim nun aufgerückten SC für die Entscheidung sorgten: Erneut war es Werner Heiler, der zwei Minuten vor dem Abpfiff den Schlusspunkt unten einen 3:1-Erfolg des SC setzt. Unterm Strich geht der Erfolg der Hausherren in Ordnung, zeigte sich der SVS doch in vielen spielentscheidenden Situationen cleverer als der SC, der in diesen Momenten oft überhastet und Unkenzentriert agierte.
Blieskastel-Lautzkirchen muss sich also nach dem wichtigen Auswärtssieg in Bierbach einen Rückschlag einstecken und ist im Abstiegskampf noch längst nicht gerettet. Der SC zeigte zwar eine kämpferisch gute Leistung, ließ aber vor des Gegners Tor den letzten Funken vermissen, den man braucht um auch mal aus wenigen Chancen ein Tor zu machen. Wahrlich kann man dem SC nicht vorwerfen nicht alles für den Sieg getan zu haben, dennoch fehlte der letzte Tick um einen wichtigen Punkt z entführen. Oftmals wirkte Blieskastel im Offensivspiel unbeholfen und zeigte in der Defensive zwar zunächst eine solide Leistung, war aber auch dort in vielen entscheidenden Situationen nur zweiter Sieger. So steht man mit leeren Händen da und muss nun von Spiel zu Spiel schauen: Blieskastel fehlen noch einige Punkte um den Klassenverbleib feiern zu dürfen und man muss sich bewusst sein, dass man es sich spätestens jetzt nicht mehr erlauben kann Punkte zu verschenken.
Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze ist auf nunmehr drei Punkte geschmolzen und die Situation für den SC hat sich an diesem Wochenende zwar in der Tabelle nicht verschlechtert und bleibt auf Rang 12, muss aber zusehen, wie die Konkurrenz aus dem Tabellenkeller ein wenig mehr an den SC heranrückt. Es bleibt also spannend in diesem konkreten Fall könnte man aber aus SC-Sicht sicherlich auf einiges an Spannung an verzichten. Es wird also spannend und das wohl bis zum Ende und nun heißt es konzentriert und Nervenstark zu bleiben, wenn es ins Saisonfinale geht und man am Ende entweder jubeln darf oder zum Weinen gezwungen sein wird.
Nächste Woche geht es für den SC nach zwei Auswärtsspielen in Folge wieder an der heimischen Florianstraße zur Sache: Dort empfängt man am Sonntag die SG Medelsheim-Brenschelbach. Die Erste spielt ab 15:00 Uhr, die Zweite kämpft schon ab 13:15 Uhr um wichtige Punkte.